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Zoom & Co nach dem Corona-Hype – Kommt das Comeback der einstigen Pandemie-Gewinner?

An der Börse wird in der Regel die Zukunft gehandelt und in dieser findet scheinbar keine Corona-Pandemie mehr statt. Knapp zwei Jahre nach Ausbruch der ersten Infektionswelle ist die Botschaft der Anleger auch in Sachen der einstigen Pandemie-Gewinner, der sogenannten „Stay-at-Home“ Aktien, deutlich. Sie waren attraktiv, solange dieser Trend andauerte. Aber weil die meisten dieser Unternehmen die in sie gesetzten hohen Erwartungen nicht erfüllen konnten, wurden sie an der Börse in den vergangenen Monaten regelrecht abgestraft. Sicher waren zuvor die Bewertungen zu hoch und zu schnell gestiegen und mit dem nun strafferen geldpolitischen Umfeld hat diese Aktien auch die Realität wieder etwas eingeholt. Aber wie so oft übertreibt die Börse mal in die eine und jetzt wieder in die andere Richtung und es besteht durchaus Hoffnung für die einstigen Pandemie-Gewinner.

Zurück zu alten Gewohnheiten

Viele Internetunternehmen verzeichneten während der Pandemie einen enormen Kundenzuwachs, als sich Verbraucher ihren Apps und anderer Cloud-Software zuwandten, um von zu Hause zu arbeiten, zu studieren, Kontakte zu knüpfen und einzukaufen. Mit den Impfstoffen und der Lockerung der Beschränkungen in Teilen der Welt ist jedoch ein großer Teil dieser beispiellosen digitalen Nachfrage schnell wieder weggebrochen. Kurz gesagt, die Verbraucher sind zu ihren Gewohnheiten aus der Zeit vor der Pandemie zurückgekehrt.

Endlich Schluss mit Home-Schooling …

Ein Beispiel ist nach mehreren Monaten mehr oder weniger erfolgreichem Home-Schooling mit genervten Eltern die nun wieder sinkende Nachfrage nach Online-Lernveranstaltungen. Bildungs-Technologie ist offline gegangen. In den USA ist der größte Anbieter von Online-Nachhilfe, Hausaufgabenhilfe und anderen Unterstützungsdienste für High-School- und College-Studenten Chegg an der Börse abgestürzt. Die Aktien fielen um bis zu 50 Prozent, nachdem das Unternehmen gewarnt hatte, dass es Studenten verliert. Alle Gewinne der Aktie aus der Covid-Ära wurden damit wieder ausradiert.

… und dann noch die Video-Konferenz-Müdigkeit

Ein weiterer Gewinner der Pandemie und jedem Haushalt ein Begriff, ist der US-Anbieter Zoom Video Communication, der scheinbar aus dem Nichts, aber absolut zur rechten Zeit auftauchte. Um nun aber schon wieder von einem großen Untergang des Start-Ups zu sprechen, wäre verfrüht, da bisher lediglich die Aktie schlecht performt, dass Unternehmen aber weiterwächst. Nachdem die Zoom-Aktie im Jahr 2020 von 70 auf in der Spitze knapp 570 Dollar gestiegen ist, gehören die Papiere in diesem Jahr mit einem Minus von mehr als 20 Prozent ebenfalls zu den Verlierern an der Börse.

Dabei können sich die Geschäftszahlen des Unternehmens weiterhin durchaus sehen lassen. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres hat Zoom erstmals einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar erwirtschaften können und auch bei den Gewinnen die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Und dennoch interessierten sich die Anleger nur für die Zukunft und honorierten die verhaltene Prognose des Unternehmens für die kommenden Monate mit einem Minus in der Aktie allein an diesem Tag von fast 17 Prozent. Allerdings erscheinen sowohl eine Verschnaufpause im Wachstum als auch eine Anpassung des Unternehmens an das extreme Wachstum durchaus notwendig. Schließlich wachsen auch Bäume nicht in den Himmel.

Der „Work-from-anywhere”-Trend dürfte anhalten

Zoom und die Videotelefonie insgesamt sollten aber nicht nur ausschließlich als Corona-Profiteure betrachtet werden, sondern in den allgemeinen Trend und Motor des modernen „Work-from-anywhere“-Umfeldes eingeordnet werden. Die Landschaft verändert sich und die Unternehmen sind immer noch auf dem Weg in die Cloud. Die Pandemie hat die Einführung digitaler Technologien durch große und kleine Unternehmen lediglich beschleunigt, der dahinter liegende Trend dürfte noch eine ganze Weile anhalten. Zoom steht mit seinen Angeboten mittendrin und hilft anderen Unternehmen, Reisekosten zu sparen, Zeit effektiver zu managen und das Arbeiten von überall zu ermöglichen.

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