Obwohl die Inflation derzeit auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren notiert, enttäuschte der Goldpreis die meisten Anleger bisher. Zwar steigt der Goldpreis seit 4 Jahren stetig an, Anleger haben aber im aktuellen Umfeld grundsätzlich noch mehr erwartet. Gelingt es in den kommenden Wochen, die psychologische Marke von 2.000 USD dauerhaft zu überwinden?
Goldbugs, also die Anleger, die nahezu bedingungslos an Gold als Anlageklasse glauben, könnten bei einem Ausbruch über diesen Widerstand auch Zulauf von anderen Investoren erhalten.
Goldpreis scheitert spektakulär
In der vergangenen Woche erreichte der Goldpreis erneut die Marke von 2.000 USD je Feinunze, ein Niveau, über dem der Goldpreis bisher nur einmal, im August 2020, geschlossen hat. Der Preis fiel dann aber umgehend wieder zurück. Heute, eine Woche später ist von diesem Anstieg nichts mehr übriggeblieben. Der Goldpreis ist stattdessen in den letzten 4 Tagen um über 100 USD gefallen. Gold bleibt damit weiterhin hinter vielen anderen Rohstoffen im aktuell stark inflationären Umfeld zurück.
Der CRB-Index, der etwa zwei Dutzend Rohstoffe umfasst, hat sich in den letzten 2 Jahren mehr als verdoppelt, während Gold in diesem Zeitraum nur etwa 15 % zugelegt hat. Die makroökonomischen und geopolitischen Entwicklungen hätten auf eine durchaus bessere Performance schließen lassen. Allerdings scheinen die Probleme der Gegenwart nicht kurzfristig lösbar zu sein, sodass weiterhin die Möglichkeit besteht, dass der Goldpreis eine neue Blütezeit erlebt.
Renditen und der Goldpreis
Marktstrategen weisen oft darauf hin, dass sich Gold in der Regel in die entgegengesetzte Richtung der realen Renditen bewegt, d. h. der um die Inflation bereinigten Renditen von Staatsanleihen. Die Idee dahinter: Steigende Renditen deuten in der Regel auf eine Verbesserung der Wirtschaftslage hin, was ein negatives Umfeld für Gold schafft, da Gold selbst keine Zinsen abwirft und damit die Opportunitätskosten für den Besitz von Gold erhöht. Derzeit gehen die meisten Anleger von einer weiteren Straffung der Zinsen durch die Federal Reserve aus, wie die rasch steigenden Renditen der 2 und 10-jährigen Staatsanleihen in den USA zeigen.
Es scheint klar, dass die Zinsen weiter steigen könnten, die entscheidende Frage wird aber sein, wie hoch die Fed die Zinsen erhöhen kann, ohne einen Crash zu riskieren und damit eine Rezession oder Depression auszulösen.
Kritiker halten nämlich die Methodik, dass die Vorhersage der künftigen Inflation durch den Anleihemarkt gemacht wird, für nicht zielführend. Stattdessen sollte die realen Zinssätze auf der Grundlage des Verbraucherpreisindexes, der vor kurzem einen Anstieg von 8,5 % im Jahresvergleich verzeichnete, angenommen werden. Nach diesem Maßstab sind die realen Zinssätze immer noch stark negativ und könnten nach diesem Maßstab für eine lange Zeit negativ bleiben.
Dieser Maßstab hinsichtlich einer ausreichenden Verlangsamung der Inflation ermutigt deshalb langjährige Goldanleger für ihre These und schafft neue. Die Inflation könnte demnach noch weit von ihrem Höhepunkt entfernt sein und es bleibt abzuwarten, ob die Fed die Inflation wieder in die Nähe ihres jährlichen Ziels von 2 % bringen wird.
In diesem Zusammenhang darf sogar die Frage gestellt werden, ob die Fed ab einem bestimmten Zinsniveau die Straffung wieder beenden muss, bevor ein Abschwung in der Wirtschaft und an den Märkten zu einem Kollaps führt. Statt Zinserhöhungen und dem Auslaufen der Anleihekäufe könnten dann erneut Zinssenkungen und weitere quantitative Lockerungen anstehen.
Sollte die US-Notenbank ihren Plan also in die Tat umsetzen, könnte sie bald vor einem Dilemma stehen. Damit könnte dann die Stunde für Gold geschlagen haben und eine neue eine Anstiegsphase.
Kleinanleger lieben Gold
Ein weiterer Aspekt vieler Goldbullen ist aber auch die Beschlagnahmung der russischen Devisenreserven durch die USA nach ihrem Einmarsch in die Ukraine. Die Nachfrage nach Gold könnte auch von staatlicher Seite steigen, da Sanktionen nicht greifen und es nicht beschlagnahmt werden kann. Die Analysten von Goldman Sachs sagen für dieses Jahr eine rekordverdächtige Goldnachfrage seitens der Zentralbanken voraus, da die Geopolitik zu Umschichtungen in Gold führt.
Auch die Kleinanleger zeigen mehr Interesse an dem gelben Metall. Daten der US-Münzanstalt zeigen, dass die Verkäufe von Goldmünzen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 48 % gestiegen sind, während die Käufe von börsengehandelten Goldprodukten im letzten Monat einen Rekord erreicht haben. Die Anleger führen die Inflation und die Sorge um den Dollar an.
Bitcoin vs. Gold
Mit der Etablierung der Kryptowährungen vor allem bei jungen Investoren, kam Gold ein wenig ins Hintertreffen. Grundsätzlich gibt es für beide Anlageklassen Pro und Contra Argumente. Bitcoin mag dem Gold den Rang abgelaufen haben, aber es handelt sich um eine Risikoanlage, die aus demselben Grund wie viele wachstumsstarke Aktien in den letzten Jahren gestiegen ist und damit anfällig für große Korrekturen ist. Gold wird aufgrund seiner Eigenschaften aber weiterhin seine Anhänger und Verfechter haben.
Wie könnte es beim Goldpreis weitergehen?
Nach dem Scheitern an der 2.000 USD Marke erreicht der Goldpreis heute die März-Unterstützung bei 1.894 USD. Diese Marke ist wichtig, da sie die mögliche Tiefe der laufenden Korrektur bestimmen könnte. Gelingt es dem Goldpreis dieses Level zu verteidigen, könnte erneut eine Rally in Richtung 2.000 USD starten, um dort dann eine Trendbestätigung zu erzeugen. Fällt der Markt unter diese Marke hindurchfinden sich zwischen 1.875 und 1.853 USD die nächste Unterstützungszone. Allgemein wäre ein weiterer bullischer Verlauf möglich, solange das letzte Swing-Tief bei 1.780 USD nicht unterschritten wird. Fällt der Goldpreis unter 1.780 USD müsste der Aufwärtstrend kurzfristig hinterfragt werden und ein weiterer Abverkauf in Richtung 1.680 USD einkalkuliert werden.
Quelle: CMC Markets Plattform, Tageschart, 25.04.22Sie möchten Ihre Trading-Idee gleich an einem Live-Chart ausprobieren?
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