Mehr Kupfer wird benötigt, wenn Chinas Konjunktur sich erholt, und das hat gestern einen Short Squeeze bei Kupfer auf einen neuen Rekordstand ausgelöst. Händler reagieren vor allem auf die Preisaufschläge in Shanghai, wo Kupfer wegen der hohen lokalen Nachfrage mit einem Aufpreis gehandelt wird. Da der Rohstoff relativ kostengünstig weltweit transportiert werden kann, können Arbitrage-Händler von diesen Preisunterschieden profitieren, indem sie New Yorker Kupfer kaufen und gleichzeitig in Shanghai zu einem höheren Preis verkaufen. Wenn dann die Transportkosten noch gedeckt sind, machen sie Gewinn. Im Hoch kostete Kupfer in New York zeitweise umgerechnet 1.000 Dollar pro Tonne mehr als an der Londoner Metallbörse. Das ist mehr als genug, um die Transportkosten zu decken und ermöglicht einen auskömmlichen Profit. Kupfer spielt eine wesentliche Rolle in vielen industriellen Prozessen und ist besonders in der Elektronik- und Bauindustrie gefragt. Die Nachfrage in China, das für etwa die Hälfte des weltweiten Kupferverbrauchs verantwortlich ist, hat einen erheblichen Einfluss auf die globalen Preise. Ein Anstieg der Konjunktur in China kann daher weltweit zu einem Anstieg der Kupferpreise führen. In Shanghai sind die Preise besonders hoch, was auf eine verstärkte industrielle Nachfrage und möglicherweise auch auf spekulative Käufe zurückzuführen ist. Händler, die in der Lage sind, Kupfer günstig in New York zu kaufen und in Shanghai zu verkaufen, können somit erhebliche Gewinne erzielen.
Die Dynamik des Short Squeeze
Lieferanten mit Vorausverkäufen stecken in diesem Umfeld in der Klemme. Ihre Short-Positionen müssen wegen steigender Sicherheitshinterlegungen bei den Terminbörsen mit mehr und mehr Geld besichert werden, oder sie platzen, was automatische Käufe zu jedem Preis nach sich zieht. Diese Situation kann zu einem Short Squeeze führen, bei dem Verkäufer gezwungen sind, ihre Positionen zu schließen, indem sie die Ware zu höheren Preisen zurückkaufen. Welche Dynamik das entfalten kann, haben wir etwa bei Kakao in den vergangenen Wochen eindrucksvoll sehen können. Ein Short Squeeze tritt auf, wenn Händler, die auf fallende Preise spekuliert haben, gezwungen sind, ihre Positionen zu schließen, was zu einem rapiden Anstieg der Nachfrage und damit der Preise führt. Bei Rohstoffen sind hier zusätzlich Händler unter Druck, die sich durch Vorausverkäufe Preise an der Terminbörse gesichert haben. Sie können das Geschäft durch Lieferung der physischen Ware ausgleichen, allerdings nur, wenn der Hedge in der Zwischenzeit durch ausreichende Bankkredite oder eigene Mittel finanziert werden kann. Steigt der Preis zu stark, wird der Vorausverkauf zu teuer und muss aufgelöst werden. Diese Käufe treiben die Preise weiter nach oben, was weitere Händler in Bedrängnis bringt und eine Kettenreaktion auslöst. Im Falle von Kupfer könnte dies bedeuten, dass die Preise weiter steigen, wenn mehr und mehr Händler gezwungen sind, ihre Short-Positionen zu schließen.
Der Einfluss auf den Kupfermarkt
Ein Short Squeeze kann auch bei Kupfer Wirklichkeit werden, wenn die Preise nun unkontrolliert über das bisherige Rekordhoch weiter steigen Viele dürften dieses Niveau als Orientierungspunkt verwenden. Dadurch könnten automatische Stop-Orders eine Kaskade an technischen Kauforders auslösen, die den Preis weiter nach oben treiben. Wenn die Preise erst einmal über ein bestimmtes Niveau hinaus ansteigen, kann dies zu einem sich selbst verstärkenden Effekt führen, bei dem immer mehr Händler gezwungen sind, ihre Short-Positionen aufzulösen, was den Preisdruck weiter erhöht. Dies könnte letztendlich zu einem historischen Preisanstieg bei Kupfer führen und den Markt grundlegend verändern. Ein Anstieg der Kupferpreise hat weitreichende Auswirkungen auf die globalen Märkte. Unternehmen, die Kupfer in großen Mengen verwenden, sehen sich mit höheren Kosten konfrontiert, was sich auf die Preise ihrer Produkte auswirken kann. Dies kann wiederum die Inflation anheizen und die wirtschaftliche Stabilität beeinträchtigen. Darüber hinaus können hohe Kupferpreise die Investitionen in neue Kupferminen und die Erschließung neuer Quellen wirtschaftlich attraktiver machen, was langfristig zu einer Erhöhung des Angebots führen könnte. Zusätzlich dazu könnte ein drastischer Anstieg der Kupferpreise auch politische Konsequenzen haben. Länder, die stark vom Kupferimport abhängig sind, könnten Maßnahmen ergreifen, um ihre Versorgung zu sichern, was zu internationalen Spannungen führen könnte. Auf der anderen Seite könnten Länder mit großen Kupfervorkommen, wie Chile und Peru, von den höheren Preisen profitieren und ihre Wirtschaft stärken. Insgesamt zeigt die aktuelle Situation am Kupfermarkt, wie eng die globalen Märkte miteinander verknüpft sind und wie schnell sich Veränderungen in einem Teil der Welt auf die gesamte Weltwirtschaft auswirken können. Ein Short Squeeze bei Kupfer ist nicht nur ein isoliertes Ereignis, sondern könnte weitreichende Folgen für viele verschiedene Sektoren und Regionen haben.
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