Wenn die jüngsten unglücklichen Erfahrungen der Federal Reserve mit hoher Inflation etwas aussagen, könnte man der Meinung sein, dass die Bank of Japan mit dem Wunsch nach einer höheren Inflation vorsichtig sein sollte, um nicht das gleiche Dilemma zu erleben.
Die BOJ wird Ende dieser Woche am 27. und 28. Juli zu einem für die Geldpolitik kritischen Zeitpunkt tagen. Während Anhebungen um 25 Basispunkte von der Fed und der EZB weitgehend erwartet werden und bereits eingepreist sind, deuten jüngste Medienberichte darauf hin, dass die BOJ dazu neigt, die Steuerung der Zinskurve in diesem Monat unverändert zu lassen und ihre Inflationsprognosen wahrscheinlich nur begrenzt zu ändern. Nach der letzten BOJ-Sitzung deutete Gouverneur Ueda jedoch an, dass jede künftige Änderung der "Yield Curve Control" ein "Überraschungsmoment" beinhalten müsse. Es ist daher äußerst schwierig, die jüngsten Äußerungen zu interpretieren.
Macht die japanische Notenbank den gleichen Fehler wie die Fed?
Die heutige Geldpolitik der Bank of Japan scheint ein Echo der jüngsten unglücklichen geldpolitischen Erfahrungen der Fed zu sein. In ihrem Bestreben, die Inflation dauerhaft auf 2 % anzuheben, hat die BOJ nicht nur einen negativen kurzfristigen Zinssatz von 0,1 % beibehalten. Sie hat auch eine so genannte Renditekurvensteuerung ("Yield Curve Control") vorgenommen. Im Rahmen dieser Politik hat die BOJ durch umfangreiche Interventionen auf dem Markt für Staatsanleihen den 10-jährigen Zinssatz für Staatsanleihen bei nahezu 0 % gehalten.
Japans Zinssätze sind niedrig geblieben, während die Zentralbanken in anderen Ländern die Zinssätze anheben, um die Inflation wieder in den Griff zu bekommen. Infolgedessen fällt die japanische Währung wie ein Stein. Tatsächlich hat der japanische Yen seit Anfang 2021 mehr als 20 % seines Wertes gegenüber dem Dollar verloren. In der Zwischenzeit musste die BOJ stark in den japanischen Staatsanleihenmarkt eingreifen, um die langfristigen Zinssätze in einer Zeit steigender weltweiter Zinssätze bei nahezu Null zu halten. Dies wiederum hat dazu geführt, dass die Bilanz der BOJ auf etwa 130 % des japanischen BIP angewachsen ist.
Japans Inflation steigt deutlich
Es gibt inzwischen deutliche Anzeichen dafür, dass die ultralockere Geldpolitik Japans zu einer höheren Inflation führt. Die japanischen Verbraucherpreise stiegen im Juni um 3,3 % und lagen damit zum ersten Mal seit acht Jahren über dem entsprechenden Wert für die USA. Lässt man die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise außer Acht, so verzeichnete Japan eine Inflationsrate von 4,2 % und damit mehr als das Doppelte seines Inflationsziels. Während die Zinssätze in den USA inflationsbereinigt nun positiv sind, liegen die japanischen Zinssätze bei 2-3 % im negativen Bereich. Da die Inflation in den USA in diesem Monat auf 3 % gefallen ist, liegt sie nun zum ersten Mal seit Oktober 2015 unter der japanischen Inflation. Insgesamt gab es diesen Zustand in den letzten 50 Jahren 4 Mal, in denen die US-Inflation unter der japanischen lag und dies führte zu einer längeren Schwächephase im Währungspaar USD/JPY.
Saisonale Muster begünstigen den japanischen Yen
Selbst wenn die BOJ ihre Politik auf dieser Sitzung nicht anpasst, könnte das Währungspaar USD/JPY dem Risiko einer Yen-Stärke ausgesetzt sein, da die Fed kurz vor dem Erreichen des Höhepunktes des Erhöhungszyklus steht und die BOJ ihre Politik zur Steuerung der Zinskurve auf einer späteren Sitzung noch anpassen könnte.
Auch die saisonalen Trends deuten darauf hin, dass der USD/JPY in eine Schwächephase eintreten könnte, wobei August bis Mitte Oktober in der Regel die schwächste Periode des Jahres ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass der USD/JPY in dieser Zeit auch den Jahrestiefstpunkt bei 127,22 erneut erreichen könnten. Obwohl also gewisse Ungewissheiten bezüglich der bevorstehenden Fed-Sitzung und BOJ-Sitzungen bestehen, sollten man, sobald sich der Staub gelegt hat und die ersten Zuckungen abgeklungen sind auf das Kursverhalten des USD/JPY achten und die möglichen Implikationen auf den Markt in den kommenden Monaten.
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