Die Rolle der amerikanischen Notenbank und ihre geldpolitischen Entscheidungen beeinflussen die Frankfurter Börse nachhaltig. Dies wurde besonders deutlich, als der Germany 40 im November um über 1300 Punkte anstieg, als neue Hoffnungen aufkeimten, dass die amerikanische Notenbank bald den Leitzinsen senken könnte. Seit den Zinserhöhungen vor anderthalb Jahren haben die Anleger wiederholt mehr Zinssenkungen erwartet, als die Federal Reserve offiziell angekündigt hatte. Jedes Mal wurde die Hoffnung enttäuscht. Dieses Mal wieder?
Ich erinnere mich an die treffende Börsenmetapher des renommierten Börsenexperten Andre Kostolany, der das Börsengeschehen mit dem Gassigehen seines Hundes verglich. Mal eilt der Hund voraus, mal hinkt er hinterher, doch die grundlegende Entwicklung, der Indikator für den Trend, folgt der Richtung, in die die Besitzer gehen. Ein zehn Kilometer langer Spaziergang wird für den Hund zu einem Marathon, da er ein Vielfaches dieser Strecke zurücklegt. Übertragen auf die Börse entspricht dies der Volatilität, die von Tradern genutzt werden kann, in dem Versuch, eine Überrendite gegenüber einem passiven Investor etwa in einem DAX-ETF zu erzielen. Aktives Trading ist eine Kunst, weil der Trader technische Faktoren mit richtigem Money Management vereinen muss. Er muss den und genau im Blick behalten und darf auch das Herrchen nicht außer Augen verlieren – ein anspruchsvolles Unterfangen.
In welche Richtung sich Deutschland entwickelt
Nachdem Deutschland erfolgreich die Herausforderungen der Pandemie und den durch Russlands Krieg in der Ukraine ausgelösten Energiepreisschock gemeistert hat, steht es nun vor der schwierigen Aufgabe, Preisstabilität wiederherzustellen und gleichzeitig nachhaltiges und grünes Wachstum langfristig zu sichern. Die Weltwirtschaft zeichnet sich durch geopolitische Konflikte und eine wachsende wirtschaftliche Fragmentierung aus und die aktuellen Auswirkungen des Klimawandels führen zu neuen wirtschaftlichen Herausforderungen, die bestehende Wachstumsprobleme verschärfen und die Stabilität ins Wanken bringen könnten. Eine sinkende Inflation bietet Haushalten und Unternehmen vorübergehende Erleichterung. Hauptverantwortlich sind nachlassende Rohstoffpreise und weniger Lieferengpässe, doch die anhaltende Kerninflation bleibt eine Herausforderung. Zentralbanken weltweit haben ihre Geldpolitik erheblich verschärft und die Regierungen fahren die fiskalische Unterstützung zurück.
Risiko einer zweiten Bankenkrise
Deutsche Banken zeigten sich im Frühjahr 2023 widerstandsfähig gegenüber der Liquiditätskrise, die amerikanische Banken erschütterte. Obwohl auch sie mit Staatsanleihen belastet sind, die in ihren Büchern Verluste verzeichnen, bieten ihnen die Strukturen der Europäischen Zentralbank (EZB) eine gewisse Sicherheit. Im Gegensatz zu ihren amerikanischen Pendants hatten sie die Möglichkeit, erstklassige Wertpapiere wie Staatsanleihen bei der EZB zu hinterlegen, um mögliche Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Diese Möglichkeit stand den amerikanischen Banken zur Zeit des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank nicht zur Verfügung, wurde aber seitdem durch das BTLP-Programm eingeführt. Dieses Programm erlaubt es amerikanischen Geschäftsbanken, Staatsanleihen bei der Federal Reserve zu ihrem Nennwert als Kredit mit flexibler Laufzeit zu hinterlegen. Dieses Programm ist jedoch zeitlich begrenzt und soll am 11. März 2024 enden. Sollte die Fed diese Maßnahme nicht verlängern, könnte dies im März 2024 zu einer erneuten Bankenkrise führen, da immense Verluste durch den Wertverfall von Staatsanleihen in den Büchern der Banken schlummern. Ein solches Szenario würde vor allem die USA betreffen, da die EZB für Geschäftsbanken in der Eurozone ein ähnliches Programm ohne festgelegtes Ablaufdatum anbietet. Dennoch könnte die Unsicherheit über die Stabilität amerikanischer Banken Ansteckungseffekte haben, die auch deutsche Banken berühren könnten, selbst wenn sie nicht unmittelbar betroffen sind.
Germany 40 setzt Trend nach oben fort
Disclaimer: Dieses Informationsmaterial (unabhängig davon, ob es Meinungen wiedergibt oder nicht) dient lediglich der allgemeinen Information. Es stellt keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Es sollte nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Das Informationsmaterial ist niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Informationen nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die Informationen wurden nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen zur Förderung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse erstellt und gelten daher als Werbemitteilung. Obwohl CMC Markets nicht ausdrücklich daran gehindert ist, vor der Bereitstellung der Informationen zu handeln, versucht CMC Markets nicht, vor der Verbreitung der Informationen einen Vorteil daraus zu ziehen.