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Bitcoin Preis - Der erste Bitcoin-Futures-ETF startet diese Woche

Es ist vollbracht. Der erste Bitcoin-Futures-ETF in den USA wird diese Woche offiziell auf den Markt kommen und damit einen Meilenstein für die aufstrebende Krypto-Branche setzen.

Bisher hatte sich die US-Aufsichtsbehörde SEC geweigert, einen Bitcoin-ETF zuzulassen. In Kanada und in Europa dagegen gibt es bereits einen dedizierten Bitcoin- oder Krypto-ETF.

Der Kampf um die Schaffung eines legalen, von den Aufsichtsbehörden genehmigten Bitcoin-ETF ist seit Jahren eine wichtige Entwicklung. Ein börsengehandelter Fonds ist eine Art Derivat, dessen Wert an den Wert eines externen materiellen oder immateriellen Vermögenswerts gekoppelt ist. Die Schaffung eines börsengehandelten Fonds, dessen Wert an den Bitcoin gekoppelt ist, hat bereits in mehreren Ländern Erfolg gehabt. So haben beispielsweise Unternehmen aus Brasilien und Kanada im Jahr 202 ihre eigenen Bitcoin-ETFs aufgelegt, wobei bereits Milliarden von Dollar in diese faszinierenden neuen Anlagemöglichkeiten geflossen sind.

Gerüchte um eine sich anbahnende Erlaubnis der SEC in Sachen Bitcoin ETF gab es in den letzten Tagen zuhauf. Der ETF Anbieter und Fondssponsor ProShares erhielt am späten Freitagabend die behördliche Genehmigung für seinen Bitcoin Strategy ETF, der unter dem Ticker BITO gehandelt werden soll. Das Unternehmen reichte eine "post-effektive" Registrierungserklärung bei der Securities and Exchange Commission ein, und die New York Stock Exchange genehmigte die Notierung, wie aus den Wertpapierunterlagen hervorgeht. Der Fonds wird voraussichtlich am morgigen Dienstag den Handel aufnehmen. Durch die Erlaubnis für ProShares, wird dies wahrscheinlich der erste von vielen Bitcoin-Futures-ETFs werden.

Bitcoin ETF beflügelt den Bitcoin Kurs

Die bevorstehende Auflegung des börsengehandelten ETF in den USA trug in der vergangenen Woche erheblich dazu bei, dass die Kryptowährung auf dem höchsten Stand seit April den Handel beenden konnte. Der Bitcoin-Kurs stieg am Freitag um 7 % und wurde zum ersten Mal seit April über 61.600 USD gehandelt. Der Anstieg seit dem Abverkauf in den Sommermonaten beträgt fast 100 Prozent.

Fondsanbieter versuchen seit Jahren, von der SEC die Genehmigung für einen Bitcoin-ETF zu erhalten. Die SEC hatte dies bisher abgelehnt. Anleger konnten bisher lediglich über geschlossene Trusts wie dem Grayscale Bitcoin Trust als Proxy für einen ETF investieren. Geschlossene Fonds wie Grayscale bieten ein direktes Engagement in Kryptowährungen ohne den Umweg über die Terminmärkte. Ihre Gebühren sind jedoch relativ hoch, und sie können mit Auf- oder Abschlägen gegenüber ihrem zugrunde liegenden Nettoinventarwert gehandelt werden. ETFs haben aber deutliche Liquiditäts- und Kostenvorteile gegenüber diesen Anlageprodukten.

ETFs mögen zwar für viele Anleger interessant sein, die ein Engagement in Kryptowährungen in einer Fondshülle suchen, sie sind jedoch nur eine von vielen Möglichkeiten, sich zu engagieren. Anleger können Bitcoin und andere Kryptowährungen direkt an Börsen wie Coinbase oder Robinhood handeln. Mittlerweile bietet auch PayPal den Kauf von Kryptowährungen an.

Nachteile eines Future-ETF

Die Investition in Bitcoin über Terminkontrakte hat jedoch auch einige Nachteile. Während die Kontrakte darauf abzielen, die Bitcoin-Kassakurse nachzuverfolgen, verursachen sie den Anlegern auch Kosten, da die Fondsmanager auslaufende Kontrakte kontinuierlich in neue umwandeln müssen, was zu "Rollrenditen" führt, die je nach den kurz- und langfristigen Futures-Preisen negativ oder positiv sein können.

Eine Komplikation bei dieser Strategie ist der sogenannte Contango-Effekt, eine Situation, die entsteht, wenn ein Futures-Kontrakt mit einem längerfristigen Verfalldatum zu höheren Preisen gehandelt wird als Kontrakte mit einem kurzfristigen Verfalldatum. Contango kann aus technischen Gründen entstehen und tritt auf den Rohstoffmärkten auf, wenn die Anleger für die Zukunft deutlich höhere Preise erwarten.

Fonds, die in erster Linie kurzfristige Kontrakte halten, können Verluste erleiden, wenn sich Futures im Contango befinden, was als "negative Rollrendite" bezeichnet wird. ProShares plant, die Rollrenditen zu verwalten und opportunistisch längerfristige Kontrakte in dem ETF zu halten.

Europa ist schon einen Schritt weiter

Bereits im Spätsommer erteilten die französischen Aufsichtsbehörden dem Vermögensverwalter Melanion Capital die Genehmigung, einen ETF in der Europäischen Union aufzulegen.  Obwohl dieser Vermögenswert nicht vollständig mit dem Preis der weltweit führenden Kryptowährung korreliert, stellen sein breiter internationaler Markt und seine Korrelation von über 90 % einen großen Fortschritt für die Möglichkeiten der Anleger dar, sich in Bitcoin zu engagieren.

Der Bitcoin-ETF ist und war eine echte Herausforderung für die Macher, aufgrund der politischen Unsicherheiten und dem Umgang mit dieser neuen Anlageklasse. Aus diesen Gründen hat der ETF von Melanion keinen direkten Kontakt mit Bitcoin, sondern sein kompliziertes Arbitrage-System, das zur Berechnung des Fondspreises verwendet wird.

Durch diese Komplexität ist es Melanion zwar gelungen, als erstes Unternehmen ein Produkt mit Bitcoin Bezug anzubieten, jedoch ist es nicht in der Lage den Preis genauer als 90% Genauigkeit darzustellen.

Mit der amerikanischen Lösung, den ETF über die Bitcoin Futures abzubilden, ist diese Genauigkeit nochmals gestiegen und bietet Anleger weitere Möglichkeit an, an der Krypto-Ökonomie zu partizipieren.

Die Wall Street wird unterdessen immer eifriger, sich mit Kryptowährungen zu beschäftigen und Kapital aus der Branche zu schlagen. Grundsätzlich lassen sich für Banken und Dienstleister hierbei neue Geschäftsfelder aufbauen und damit neue Einnahmequellen erschließen. Digitale Vermögenswerte verändern die Art und Weise, wie Märkte, Unternehmen und Zentralbanken arbeiten. Ob die Aufsichtsbehörden diesen Wandel weiter zulassen, ist eines der großen Risiken bei Kryptowährungen. Zumindest im Moment setzen die Märkte darauf, dass es überschaubar bleibt.

Wie könnte es für den Bitcoin Kurs weitergehen?

 Mitte April markierte der Bitcoin Preis sein bisheriges Allzeithoch bei 64.870 USD. Danach wurde der exorbitante Anstieg seit Jahresbeginn korrigiert. Mehrere Wochen pendelte der Kurs um die Unterstützungszone bei knapp 30.000 USD herum, bevor es zu einer Rally in den Sommermonaten auf 52.770 USD kam. Mit dem aktuellen Kursrutsch im September gelang es dem dem Bitcoin aktuell ein höheres Tief am 50% Retracement der vorherigen Rally zu etablieren. Der Aufwärtstrend wurde wieder aufgenommen.  Dem Bitcoin gelang es den Bereich bei 52.900 USD nach oben zu verlassen, was einen weiteren Anstieg in Richtung des Allzeithochs bei 64.872 USD mit sich brachte.  Ein Ausbruch darüber könnte eine weitere Rally zu neuen Hochpunkten auslösen.

Sollte der Kursanstieg eine Pause einlegen, liegt eine erste Unterstützungsmarke bei 57.800 USD und dann zwischen 52.900 und 48.500 USD. Fällt der Bitcoin Kurs dagegen wieder unter den letzten Tiefpunkt bei 39.600 USD zurück, droht ein mittelfristiges Top und ein Rücklauf in Richtung des Unterstützungsbereichs bei 29.000 USD.

Quelle: CMC Markets Plattform, 4H-Chart, 18.10.21

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