Der Germany 40 hat in seinem saisonalen Zyklus mustergültig ein Jahrestief am 3. Oktober ausgebildet, als er im elektronischen Handel 11.811 Punkte erreichte. Dieser Kurs kann nun zum Ansatz für eine nachhaltige Bodenbildung werden.
Unterstützt wurde die dann folgende 800-Punkte-Rally von einer Wall Street, die am Dienstag Kursgewinne auf einer hohen Marktbreite verzeichnen konnte. Der TICK-Indikator erreichte den zweithöchsten Stand der Geschichte. Er misst die Kursticks aller Aktien und bildet quasi die Differenz zwischen Aktien mit steigenden Ticks und fallenden Ticks.
Normalerweise pendelt der Indikator zwischen minus 600 an negativen Tagen und plus 600 an positiven Tagen. Am Dienstag lag er bei plus 2.000.
Ob im Germany 40 aus dem saisonalen nun ein Jahrestief wird, muss abgewartet werden. Denn während die Marktbreite und die Saisonalität zwar passen, ist das Handelsvolumen im DAX-Future lediglich leicht erhöht. Auch die Charttechnik spricht aktuell nur für eine Bärenmarktrally in einem intakten Abwärtstrend, eine saubere Bodenbildung hat noch nicht stattgefunden.
Dafür muss zunächst ein neues Jahrestief vermieden werden. Sollten die Kurse jetzt wieder fallen, muss der Germany 40 oberhalb von 11.800 Punkten auf jeden Fall wieder drehen. Im positiven Fall wird das zwischenzeitlich erreichte Hoch bei 12.675 Punkten zum Fixpunkt, der per Tagesschluss überschritten werden muss, um die Bodenbildung zu vervollständigen.
Dieser gesamte Prozess kann sich auch über mehrere Wochen hinziehen. In der Zwischenzeit stellt die Rally der ersten beiden Oktobertage lediglich eine, wenngleich starke Gegenbewegung in einem intakten Abwärtstrend dar.
Neuen Input könnten die Arbeitsmarktdaten am Freitag aus den USA sowie die Inflationsdaten von dort Mitte der kommenden Woche bringen.
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