Der IPO-Hype während der Hausse nach dem April 2020 hat sich durch steigende Zinsen und deutlich abkühlenden Bewertungen deutlich verlangsamt. Weniger als ein Viertel der Börsengänge seit 2018 werden derzeit über dem Emissionspreis gehandelt. Diese schwachen Renditen spiegeln die Überwertung der Unternehmen zum damaligen Zeitpunkt wider, die im Verhältnis zu ihren Umsätzen und Gewinnen nicht annähernd an die Erwartungen herankamen. Die Schwemme der Börsengänge mit Mantelgesellschaften (SPACs) ist mittlerweile fast zum Erliegen gekommen. Neuemissionen über den klassischen Weg oder über SPACs sind im aktuellen Marktumfeld eher eine Seltenheit. Investoren suchen verstärkt nach Gelegenheiten unter den IPO-Kandidaten mit einer interessanten Geschichte, aber immer mehr nach Unternehmen mit soliden Bilanzen.
Grindr-Aktie steigt beim Börsendebüt um 200 %
Ein erfolgreicher Deal, zumindest nach den ersten Handelstagen, ist die Fusion der Firma Grindr mit einer SPAC-Mantelgesellschaft aus den USA. Damit ist jetzt eine neue Dating-App auf dem Markt.
Grindr, die App, die sich an die Schwulen-, Bi-, Trans- und Queer-Community richtet, wird seit vergangenem Freitag an der New Yorker Börse gehandelt, nachdem sie mit der Mantelgesellschaft Tiga Acquisition in einem 2,1-Milliarden-Dollar-Deal fusioniert wurde.
Grindr stieg an seinem ersten Handelstag um 202 % auf 35,11 USD. Zeitweise notierte die Aktie am Freitag sogar um mehr als 400 % höher. Dieser Anstieg ist zum einen auf das hohe Anlegerinteresse an dem Unternehmen sowie des geringen Streubesitzes der Aktie von nur 500.000 Aktien zurückzuführen. Dieser niedrige Float könnte früher oder später zu volatilen Bewegungen führen, vor allem wenn sich Hedgefonds mit Short-Aktivitäten verspekulieren sollten.
Während die Grindr Aktie am Freitag eine äußerst lebhafte Veranstaltung auf dem Parkett bot, sieht es unternehmerisch weniger gut aus. Das in Los Angeles ansässige Unternehmen steht vor einer schwierigen Zeit. Die unbeständigen Märkte in diesem Jahr haben den bereits im Frühjahr geplanten Börsengang des Unternehmens schwierig gestaltet. Auch die bereits an der Börse notierten Dating-Apps wie die Match Group und Bumble sind in diesem Jahr um 64 % bzw. 31 % gefallen. Dennoch verspricht sich Grindr auf längere Sicht positive Impulse für das Unternehmen durch die Börsennotierung.
Grindr möchte weiter sein Produkt investieren
Als börsennotiertes Unternehmen kann Grindr sein Geschäft mit wahrscheinlich geringeren Kapitalkosten ausbauen und börsennotierte Aktien als Instrument zur Mitarbeiterbindung und -anwerbung anpreisen. Aber als führende soziale App für die schwule Community sieht Grindr noch etwas anderes Besonderes darin, an die Börse zu gehen und vierteljährlich über die wirtschaftlichen Erfolge oder Misserfolge des Unternehmens zu berichten.
Der Umsatz für das erste Halbjahr 2022 kletterte um 42 % auf 90 Millionen USD, mit einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 42 Millionen USD, gegenüber 33 Millionen USD im gleichen Zeitraum 2021. Laut einer Investorenpräsentation zahlen nur 6 % der Nutzer für den Dienst. Im Vergleich dazu sind es 9 % bei Bumble und 18 % bei dem zu Match gehörenden Tinder. Um die Wall Street langfristig für sich zu gewinnen, müssen Wege gefunden werden, die Nutzerbasis zu monetarisieren, die im Durchschnitt eine Stunde pro Tag auf der Website verbringt.
Das Management-Team merkte bei der Investorenpräsentation an, dass künftig auch neue Optionen für die Monetarisierung bestehen könnten. Zum Beispiel könnte die App und Community eine Art Reiseunterstützung beinhalten oder Ideen für die Freizeitgestaltung und Sicherheitstipps für Reisende in Länder, in denen Schwulsein illegal ist. Andere Optionen könnten ein Produkt für monogame Paare sein, die zwar nicht auf der Suche nach einem Date sind, aber dennoch Teil der Online-Community sein möchten.
In nächster Zeit wird sich Grindr durch schwierige Märkte kämpfen müssen und die Wall Street auch mit wirtschaftlichen Kennzahlen überzeugen, wenn die Aktie ein Erfolg an der Börse sein möchte. Das Börsendebüt hat auf jeden Fall für die nötige Aufmerksamkeit gesorgt, jetzt gilt es für das Management-Team die vorgegebenen Ziele zu erreichen.
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