Die Erwartungen an die Fed waren einfach zu hoch, um am Ende erfüllt werden zu können. Dass die Notenbank den Leitzins um nur 50 Basispunkte auf den höchsten Stand seit 15 Jahren anhob, war spätestens nach den November-Inflationszahlen keine Überraschung mehr. Die Enttäuschung der Anleger rührte daher, dass nur zwei Mitglieder des geldpolitischen Gremiums die Leitzinsen im nächsten Jahr unter fünf Prozent sehen. Alle anderen, und damit eine deutliche Mehrheit, sehen ihn darüber. Zudem klang Powell nicht so, als wolle er die Zinsen im kommenden Jahr bereits wieder senken.
Viel Arbeit läge noch vor der Fed, bis die Preisstabilität wieder erreicht sein werde, so Powell. Allerdings sei die Geldpolitik schon fast restriktiv genug. Da konnte man sich als Anleger zwar aussuchen, was einem gefiel. Am Ende aber stand fest, die Fed hat nichts wirklich Neues kommuniziert. Sie will datenabhängig agieren. Die Leitzinsen dürften von jetzt ab noch zweimal um jeweils 25 Basispunkte angehoben werden und dann ist Schluss. Die Notenbank wird das Tempo der Zinserhöhungen weiter reduzieren, wenn es die Inflation zulässt.
Gestern bereits auf Aussagen zu Zinssenkungen bereits im nächsten Jahr zu hoffen, konnte nur schiefgehen. Dennoch halten sich die Erwartungen dafür hartnäckig, wenngleich sie nach hinten verschoben wurden. Im November und Dezember des kommenden Jahres soll die Fed die Leitzinsen wieder um jeweils 25 Basispunkte senken. Das zeigen die Fed Fund Futures, also das, was der Markt aktuell einpreist.
Der Zinsgipfel ist zwar in Reichweite, die Wanderung zurück ins Tal dürfte aber noch gut ein Jahr dauern. Der Aktienmarkt muss sich an eine restriktive Fed gewöhnen, auch wenn die Inflationsraten weiter zurückgehen sollten. Diese Erkenntnis wird noch viele Wochen ins neue Jahr nachhallen. Der Aufwärtstrend im Deutschen Aktienindex ist dennoch intakt. Die gleiche Aussage gilt für die großen US-Indizes und den Hang Seng in Hongkong. Die Anleger hoffen, dass die Weltwirtschaft 2023 trotz restriktiver Geldpolitik weniger stark schrumpfen wird wie befürchtet. Der starke Rückgang der Energiepreise gegenüber den Jahreshochs macht ihnen Mut.
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