Renko-Charts

Renko-Charts sind eine spezielle Form von Preisdiagramm, die kleinere Preisbewegungen herausfiltern, sodass Trader sich auf den übergeordneten Trend konzentrieren können. Sie werden durch sogenannte Renko-Steine (Bricks) dargestellt. Damit ein neuer Renko-Stein gebildet wird, muss sich der Preis um einen festgelegten Betrag bewegen. Steigt der Preis, erscheinen die Steine in Weiß oder Grün. Fällt der Preis, sind die Steine Schwarz oder Rot. Auf diese Weise lässt sich die aktuelle Preisrichtung leicht erkennen.

Richtig eingesetzt können Renko-Charts helfen, Unsicherheiten bei der Trendrichtung zu reduzieren und in eine Trend-Trading-Strategie integriert werden. Erfahren Sie, wie Renko-Charts funktionieren, wie Sie die Einstellungen beim Eröffnen eines neuen Trades anpassen und wie sie sich von anderen Preisdiagrammen auf unserer professionellen Trading-Plattform Next Generation unterscheiden.

Wie funktionieren Renko-Charts?

Ein Renko-Chart ist eine spezielle Form von Preisdiagramm, das aus sogenannten Bricks (Steinen) besteht. Diese bewegen sich in einem 45-Grad-Winkel nach oben oder unten vom vorherigen Brick. Zwei Bricks liegen niemals direkt nebeneinander. Die Größe eines Bricks wird vom Trader festgelegt und bestimmt, wann ein neuer Brick gezeichnet wird.

Beispiel: Betrachten wir den Euro 50 Index. Wird eine Brick-Größe von 35 Punkten gewählt, muss sich der Preis um 35 Punkte vom Schlusskurs des vorherigen Bricks bewegen, damit ein neuer Brick in dieselbe Richtung entsteht. Da Bricks nicht nebeneinander platziert werden, ist eine Bewegung von 70 Punkten erforderlich, um einen Brick in die entgegengesetzte Richtung zu bilden. Nur Bewegungen von mindestens 35 Punkten werden berücksichtigt – kleinere Schwankungen erzeugen keinen neuen Brick.

Im unten stehenden Chart ist das Zeitintervall auf einen Tag eingestellt. Das bedeutet, dass neue Bricks nur auf Basis des jeweiligen Tagesschlusskurses gebildet werden. War der vorherige Brick rot, muss der Preis 35 Punkte unter den Schlusskurs dieses Bricks fallen, damit ein weiterer roter Brick entsteht. Selbst wenn der Kurs im Tagesverlauf stärker fällt, zählt nur der Schlusskurs. Schließt er nicht mindestens 35 Punkte tiefer, wird kein neuer Brick gezeichnet.

DE Renko-Chart

Quelle: CMC Markets

Die Zeitintervalle können flexibel angepasst werden – von einer Sekunde bis zu einem Monat. Bei einem 1-Minuten-Chart entstehen Bricks auf Basis des Schlusskurses jeder einzelnen Minute. Erfahren Sie mehr über Trading mit unterschiedlichen Chart-Zeitrahmen.

Renko-Charts lassen sich auf nahezu alle Finanzinstrumente anwenden, darunter Aktien, Währungen, ETFs, Rohstoffe, Indizes und Anleihen.

Renko-Charts im Trading verstehen

Renko-Charts filtern kleinere Preisbewegungen heraus und eignen sich daher besonders gut, um übergeordnete Trends im Trading sichtbar zu machen. Sie können zudem als eine Art Trailing Stop-Loss genutzt werden.

Beispiel: Im oben dargestellten Chart ist ein ausgeprägter Aufwärtstrend von Mitte Mai bis Anfang Juni erkennbar. Während dieser Zeit kehrte der Renko-Chart nicht um. Ein Trader, der diese Position gehalten hätte, hätte einen Gewinn von 385 Punkten (11 x 35) erzielen können, bevor der erste rote Brick erschien –Dies kann als ein typisches Signal zum Ausstieg gesehen werden, da der Abwärtstrend begonnen hatte.

Anschließend kam es im Oktober zu einem deutlichen Abwärtstrend, was Tradern ein Signal für Short-Positionen geben und vom Kauf abhalten konnte. Im November folgte wiederum ein starker Aufwärtstrend, der allen, die eine Long-Position hielten, stetige Gewinne einbrachte.

Nachteil: Zwischen Juni und Oktober zeigte der Renko-Chart ein unruhiges, „zackiges“ Muster. Trader, die allein auf Farbwechsel oder Richtungsänderungen gesetzt hätten, wären in dieser Phase vermutlich enttäuscht worden und hätten Verluste erlitten. Daher sollten Renko-Charts nicht isoliert, sondern immer in Kombination mit Price-Action-Analyse und weiteren Trading-Strategien genutzt werden.

Renko-Bricks

Renko-Bricks werden manchmal auch Boxen, Bars oder Blöcke genannt. Der Begriff Bar stammt ursprünglich aus den Bar-Charts, bei denen jeder Datenpunkt als Balken dargestellt wird – ähnlich wie bei Candlestick-Charts, bei denen jeder Datenpunkt eine Kerze bildet.

Im folgenden Beispiel eines Renko-Preischarts repräsentiert jeder Brick bzw. jede Bar eine Bewegung von 50 Pips im Währungspaar EUR/USD. Dabei haben wir markiert, wo sich deutliche Trends, eine unruhige Price Action sowie Trendwenden erkennen lassen.

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Quelle: CMC Markets

Renko vs. Heikin Ashi

Heikin-Ashi-Charts unterscheiden sich von Renko-Charts dadurch, dass sie den Durchschnitt der jüngsten Preisbewegungen berücksichtigen, während Renko-Charts den übergeordneten Trend in den Vordergrund stellen.

Dieses spezielle Candlestick-Chart integriert die Werte vorheriger Kerzen und bildet daraus einen Durchschnittspreis, der optisch glatter wirkt als klassische Candlesticks.

Im untenstehenden Screenshot unserer Plattform wird der Unterschied zwischen den beiden Charttypen deutlich:

  • Links: Renko-Chart mit einer Brick-Größe von 1,50 USD, das fünf Monate Kursentwicklung zeigt.

  • Rechts: Heikin-Ashi-Chart über denselben Zeitraum für Rohöl, der eine geglättete Darstellung der Preisbewegungen liefert.

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Quelle: CMC Markets

Renko-Charts vs. Candlestick-Charts

Candlestick-Charts legen den Fokus stärker auf den Zeitrahmen und kleinere Preisdetails als Renko-Charts. Bei einem Candlestick-Chart entsteht in jedem Zeitintervall eine neue Kerze – unabhängig davon, wie stark sich der Preis bewegt.

Beispiel: In einem Tages-Candlestick-Chart bildet sich an jedem Handelstag eine neue Kerze (vorausgesetzt, es gibt mindestens eine Transaktion). Diese Kerze zeigt den Eröffnungs-, Schluss-, Höchst- und Tiefstpreis des Tages.

Renko-Charts hingegen stellen weder diese Preisdetails dar noch bilden sie in jedem Zeitintervall einen neuen Brick. Ein Brick entsteht nur dann, wenn ein zuvor festgelegter Mindestwert in der Preisbewegung erreicht oder überschritten wird.

Im untenstehenden Preisdiagramm sehen Sie zwei Baumwolle-Kontrakte:

  • Links: Ein Renko-Chart mit einer Brick-Größe von 1,00

  • Rechts: Ein Tages-Candlestick-Chart

Quelle: CMC Markets

Renko-Strategie

Trader können Renko-Charts gezielt in ihre eigene Trading-Strategie integrieren. Hier sind einige Ansätze:

1. Renko-Chartmuster
Wie auch in Candlestick-Charts entstehen in Renko-Charts typische Formationen wie Kopf-Schulter-Muster, Dreiecke oder runde Tops und Bottoms. Da kleinere Preisbewegungen bei Renko-Charts herausgefiltert werden, lassen sich diese Muster oft leichter erkennen. Solche Chartmuster können mit unserem Chartmustererkennungs-Tool automatisch identifiziert werden.

2. Renko-Chart als Trailing Stop-Loss
Für Trader, die Trend-Trading betreiben, können Renko-Charts helfen, einem Trend länger zu folgen, bis eine deutliche Umkehr einsetzt. Läuft ein Trend über längere Zeit, sind hier potenziell große Gewinne möglich. Allerdings bleibt ungewiss, welche Bewegungen sich fortsetzen und welche in einer Umkehr enden – auch beim Trend-Trading bleibt also ein Risiko bestehen.

3. Unterstützung und Widerstand
Renko-Charts heben Unterstützungs- und Widerstands-Bereiche hervor, die in Candlestick- oder Barcharts nicht immer klar erkennbar sind. Dreht der Chart wiederholt in der Nähe eines bestimmten Preisniveaus, deutet dies auf eine starke Unterstützung oder einen Widerstand hin. Trader können diese Zonen nutzen, indem sie Short-Trades nahe Widerständen oder Käufe nahe Unterstützungen erwägen. Auch Breakouts an diesen Stellen, die von Tradern häufig als Signal interpretiert werden, können mit Renko-Charts frühzeitig erkannt werden und den Beginn eines neuen Trends anzeigen.

Renko-Chart-Scalping

Das Ziel einer Scalping-Strategie ist es, von kleinen Preisbewegungen zu profitieren – oft mehrfach am Tag. Renko-Charts können dabei eine Orientierung für die übergeordnete Trendrichtung geben. Da die Bricks jedoch nicht kontinuierlich aktualisiert werden wie Candlesticks, liefern sie nicht immer zeitnahe Daten. Aus diesem Grund sind Renko-Charts für Scalping nicht in jedem Fall die optimale Wahl.

Allerdings können Scalper die Brick-Größe so einstellen, dass neue Bricks bereits in kürzeren Zeitintervallen entstehen – etwa alle 30 Minuten oder weniger. Dadurch lassen sich kleinere Trends und Umkehrpunkte sichtbar machen, die sich besser für Scalping im Trading eignen.

Renko-Swing-Trading

Renko-Charts sind besonders hilfreich für Swing-Trader, die Trends nutzen möchten und ihre Position erst bei einer deutlichen Umkehr schließen wollen. Befindet sich der Preis beispielsweise in einem Aufwärtstrend, bildet der Renko-Chart solange grüne Bricks, bis eine bestimmte Umkehrbewegung erreicht ist. Der Swing-Trader kann im Vorfeld festlegen, wie groß diese Umkehr ausfallen muss, und seine Long-Position bei Eintritt dieses Signals schließen.

Breakouts oberhalb von Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus – sowohl in Renko- als auch in Candlestick-Charts – können als mögliche Einstiegs-Signale dienen. Stößt der Preis an einem Widerstand an und stagniert, kann der Swing-Trader eine Short-Position eröffnen und diese halten, bis der Preis wieder auf das Unterstützungsniveau fällt oder der Renko-Chart die Farbe beziehungsweise Richtung wechselt. Analog dazu bietet sich ein Long-Trade in der Nähe von Unterstützungsbereichen an, solange der Trend intakt bleibt.

Renko-Trading-Plattform

Um Renko-Charts auf unserer Next Generation Trading-Plattform zu nutzen, wählen Sie ein Finanzinstrument aus unserer Produktliste mit über 12.000 CFDs. Sie können CFDs auf Forex, Rohstoffe, Aktien, Kryptowährungen, Indizes, ETFs und Anleihen traden. Registrieren Sie sich für ein Live-Handelskonto, um direkt zu starten.

Über den Charttypen-Button können Sie den gewünschten Charttyp auswählen und Renko einstellen. Wie im Screenshot unten zu sehen ist, lässt sich der Chart zusätzlich auf „Verkauf“, „Mittel“ oder „Kauf“ konfigurieren.

  • Kauf-Ansicht: zeigt die Preise, zu denen ein Instrument gekauft werden kann.

  • Verkauf-Ansicht: zeigt die Preise für den Verkauf.

  • Mittel-Ansicht: bildet den Mittelwert zwischen Kauf- und Verkauf-Preis.

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Quelle: CMC Markets

Unsere Renko-Charts können auf eine Vielzahl von Märkten angewendet werden, um zu prüfen, ob dieser Charttyp zu Ihrer Strategie passt und Ihre Trading-Entscheidungen unterstützt. Sollte er nicht geeignet sein, stehen Ihnen zahlreiche weitere Chartarten zur Verfügung – darunter Candlestick-Charts, Liniendiagramme oder Mountain-Charts.

Einstellungen für Renko-Charts

Auf unserer Next Generation Trading-Plattform können Sie die Einstellungen Ihres Renko-Charts individuell anpassen, indem Sie Brick-Größe und Zeitrahmen nach Ihren Vorlieben auswählen.

Wenn Sie ein Renko-Chart über das Menü für Charttypen öffnen, werden die Bricks zunächst automatisch berechnet. Möchten Sie eigene Parameter festlegen, klicken Sie oben links auf den Renko-Chart-Button. Dort öffnet sich das Einstellungsmenü, in dem Sie die gewünschte Brick-Größe eingeben können.

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Quelle: CMC Markets

Renko-Charts im MetaTrader 4 (MT4)

Unsere MetaTrader 4 (MT4) Plattform bietet Renko-Charts nicht als automatische Standardfunktion an. Allerdings steht in der MT4-Bibliothek eine Vielzahl an Third-Party-Software und Indikatoren zum Download bereit. Wenn Sie im Reiter „Code Base“ nach einem Renko-Chart-Indikator suchen, finden Sie verschiedene Optionen. So können Sie beispielsweise einstellen, dass das Renko-Chart als Indikator unterhalb des Hauptcharts angezeigt wird.

Trader sollten beim Einsatz von Drittanbieter-Software in MT4 jedoch Vorsicht walten lassen, da die Marktkenntnisse und die Programmierung des Entwicklers nicht immer transparent sind. Jeder heruntergeladene Renko-Indikator verfügt über eigene Anleitungen und Einstellungsmöglichkeiten.

Wenn Sie mehr erfahren möchten, eröffnen Sie ein MT4-Konto und entdecken Sie die verfügbaren Charting-Optionen.

Vor- und Nachteile von Renko-Charts

Vorteile von Renko-Charts

  • Kleinere Preisbewegungen werden herausgefiltert, was ein übersichtlicheres Chartbild erzeugt.

  • Trader können in den Einstellungen festlegen, welche Bewegung als Trendumkehr gilt.

  • Unterstützungs- und Widerstandslevel lassen sich leichter identifizieren.

  • Renko-Charts können als Trailing Stop-Loss für Trend-Trades eingesetzt werden.

  • Die aktuelle Preisrichtung ist anhand der Farbe des letzten Bricks sofort erkennbar.

  • Mit einem Renko-Brick-Size-Rechner lässt sich die optimale Brick-Größe für einen gewählten Zeitraum bestimmen.

Nachteile von Renko-Charts

  • Bei seitwärts laufenden Märkten wirken Renko-Charts oft unruhig und liefern kein klares Bild der Preisrichtung.

  • Das „saubere“ Chartbild bedeutet auch weniger Informationen: Eröffnungs-, Schluss-, Hoch- und Tiefstpreise werden nicht dargestellt.

  • Ein Brick-Size-Rechner mag für historische Daten die optimale Größe berechnen, diese ist jedoch nicht zwingend für zukünftige Marktbewegungen geeignet.

  • Trading ist nie einfach – es gibt kein universelles Renko-System, das für jeden Trader und jeden Markt funktioniert.

Risikomanagement mit Renko-Charts

Verluste gehören zu jeder Trading-Strategie. Trader können jedoch ihr Risiko kontrollieren, indem sie festlegen, wie viel Kapital sie bereit sind, pro Trade zu riskieren. Besonders hilfreich ist das Setzen von Stop-Loss-Orders in Renko-Charts, um eine Position automatisch zu schließen, wenn sich der Markt nicht wie erwartet entwickelt. Zudem sollten Trader nur einen Teil ihres verfügbaren Kapitals in einen einzelnen Trade investieren, um das Risiko größerer Verluste zu reduzieren.

Haftungsausschluss: Dieses Informationsmaterial (unabhängig davon, ob es Meinungen wiedergibt oder nicht) dient lediglich der allgemeinen Information. Es stellt keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Es sollte nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Das Informationsmaterial ist niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Informationen nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die Informationen wurden nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen zur Förderung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse erstellt und gelten daher als Werbemitteilung. Obwohl CMC Markets nicht ausdrücklich daran gehindert ist, vor der Bereitstellung der Informationen zu handeln, versucht CMC Markets nicht, vor der Verbreitung der Informationen einen Vorteil daraus zu ziehen.

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