Einführung in die Rohstoffmärkte: Gold

Was ist der Goldmarkt?

Gold wurde erstmals im Byzantinischen Reich (395-1453 n. Chr.) als Währung verwendet, insbesondere die reine Goldmünze, der byzantinische Solidus.

In jüngerer Zeit diente Gold bis 1971 als Weltwährungsreserve, bis die USA den Goldstandard aufgaben. Bis dahin war der Wert der Währung eines Landes direkt an den Wert von Gold gekoppelt.

Vielmehr musste das Papiergeld durch eine entsprechende Menge Gold in der Reserve eines Landes gedeckt sein, was in den meisten Fällen Goldbarren waren.

Wie unterscheidet sich Gold von Währungen?

Ist Gold also eine Ware? Eine Währung? Oder eine Kombination aus beidem?

Das freie Marktsystem, in dem wir derzeit handeln (nach dem Goldstandard), erlaubt es Gold, sich sehr ähnlich wie eine Währung zu verhalten.

Gold wird zwar nicht oft für direkte Zahlungen verwendet, ist aber äußerst liquide und kann sehr einfach in den meisten Währungen zu Bargeld verwandelt werden.

Allerdings ist Gold in erster Linie eine Ware, die oft mit anderen Edelmetallen wie Silber, Platin und Palladium erfasst wird.

Gold ist eine globale Ware und kann in vielen Währungen gehandelt werden. Die typische Marktnotierung ist jedoch die Preisangabe von Gold in "US-Dollar pro Feinunze".

Diese Beziehung zum US-Dollar ist einer von vielen wichtigen Faktoren, die den Goldpreis beeinflussen. Im Folgenden werden wir sehen warum.

Welche Faktoren beeinflussen den Goldpreis?

Im Gegensatz zu Öl oder Kaffee beispielsweise wird Gold nicht verbraucht (obwohl Köche manchmal gelangweilt von essbaren Zutaten sind und sie hinzufügen). Da es praktisch unzerstörbar ist, ist der Großteil des jemals geförderten Goldes bis heute noch vorhanden. Daher wird der Goldpreis mehr durch eine Kombination aus Angebot und Nachfrage sowie Anlegerverhalten beeinflusst.

Heutzutage wird Gold oft als "sicherer Hafen" betrachtet, wenn andere Anlagen zu riskant erscheinen.

Es entwickelt sich im Allgemeinen gut während globaler Krisen wie Kriegen, Terroranschlägen und Pandemien, um nur einige zu nennen, da es als attraktive Absicherung angesehen wird.

Wenn beispielsweise die US-Zentralbank, die Federal Reserve, beschließen würde, die Zinssätze zu senken, würde dies in der Regel den US-Dollar schwächen und den Goldpreis anheben.

Beim Handel mit Gold ist es daher essentiell, auf wichtige wirtschaftliche Ankündigungen zu achten, die die Inflation - und damit Gold - beeinflussen könnten, wie Arbeitslosenzahlen, Zinssätze, Preisänderungen bei Energie oder Lebensmitteln und sogar Naturkatastrophen.

Warum handeln Menschen mit Gold?

• Absicherung gegen Inflation:

  Wenn der Wert einer Währung im Laufe der Zeit mit steigendem Preis abnimmt, häufen einige Händler einen Teil ihres Vermögens in Gold an, um diesem Trend entgegenzuwirken. Die Attraktivität des Goldes resultiert dabei aus seiner mengenmäßigen Begrenzung. Angesichts einer erwarteten neuen Geldflut durch die Zentralbanken und neuen Schulden durch die Regierungen, die versuchen der wirtschaftlichen Schwäche zu begegnen, sehen Anleger in der limitierten Verfügbarkeit der weltweiten Goldmenge eine positive Eigenschaft.
  

• Sicherer Hafen:

  Um das Risiko von Verlusten in Zeiten von Marktinstabilität und Krisen zu begrenzen, fliehen Anleger gerne in sogenannte Safe-Haven-Assets. Das sind Finanzinstrumente, die den Ruf als „sichere Geldanlage“ haben, weil von ihnen erwartet wird, dass sie in volatilen Marktzeiten ihren Wert beibehalten oder sogar steigern. Darunter fallen neben Gold auch Staatsanleihen und der US Dollar, weil sie einfach liquidiert werden können, eine langfristige Nachfrage aufweisen, in begrenzter Menge verfügbar sowie beständig sind.
  

• Währungssubstitution:

  Der Goldpreis wird oft verwendet, um den relativen Wert einer Landeswährung zu messen. In manchen Situationen kann Gold zudem als Währungsersatz gehandelt werden, insbesondere, wenn das Vertrauen in die Stabilität der offiziellen Währung fehlt.
  

• Hedging:
  
  Einige Anleger versuchen, in Gold zu investieren, um potenzielle Verluste ihrer Aktienpositionen auszugleichen. Dies wird auf dem Goldmarkt als "Hedging" (Absicherung) bezeichnet und ist unter Tradern eine beliebte Strategie. Sie diversifizieren ihr Portfolio, indem sie ihre Geschäfte auf eine Vielzahl von Märkten verteilen. Diese Märkte können auf Ereignisse (politische, wirtschaftliche; s.u. Einflussfaktoren) unterschiedlich reagieren, so dass in der Folge z.B. der Goldpreis steigt, während der Preis von Aktien und Anleihen sinkt.

Wie können Sie mit Gold handeln?

• Physisches Gold:

  Aus einer langfristigen Perspektive ziehen es die Anleger im Allgemeinen vor, den Rohstoff physisch zu halten. Sie gehen daher über Finanzinstitutionen, um Gold in Form von Barren oder Münzen zu erwerben, um ihre Reserven zu sichern. Dafür müssen aber Lagergebühren gezahlt werden, die manchmal hoch sind.

  Gold ist ein außerbörslicher Vermögenswert, und 70% des weltweiten Goldhandels findet physisch über die LBMA statt. Obwohl das Verschieben von Goldbarren in den Tresoren nicht besonders praktisch erscheint, ist dies dennoch Teil des Goldhandels.
  

• Gold-Futures und -Optionen:

  Um Lagerhaltungskosten zu vermeiden und agiler auf dem Markt agieren zu können, bevorzugen Händler mit kurzfristiger Anlagestrategie den Einsatz von Finanzderivaten, um auf den Anstieg oder Fall des Goldpreises zu setzen. Dazu gehören Futures- und Optionskontrakte.
  

  Die größte Börse für Gold-Futures (Code: GC) ist die COMEX-Sektion der Chicago Mercantile Exchange (CME). Die Kontraktgröße beträgt 100 Feinunzen (3,11 kg). Da Gold rund um den Globus verwendet wird, wird es an fast allen Börsen der Welt gehandelt.
  

• Gold-Aktien und -ETFs:

  Die Investition in Aktien oder Exchange Traded Funds (ETFs) ist eine einfache Möglichkeit, in den Goldhandel einzusteigen. Verschiedenste Unternehmen, die entlang der Lieferkette von Gold arbeiten, sind an der Börse notiert oder als ETF gruppiert.
  
  Dadurch partizipieren Anleger indirekt von Veränderungen des Goldpreises, z.B. durch Aktien der Bergbauunternehmen. Doch selbst wenn dies eine gute Idee zu sein scheint, sollte die Absicherungspolitik dieser Unternehmen im Vorfeld analysiert werden, um ihre Exponierung gegenüber Veränderungen des Goldpreises einer Unze Gold zu überprüfen und zu messen.
  

• Handel über CFDs:

  Eine weitere Möglichkeit ist der Handel mit Gold-CFDs (Differenzkontrakte). Sie erlauben den Händlern, gehebelte Positionen in einem Finanzinstrument zu kaufen oder zu verkaufen, wodurch sie den Preisbewegungen ausgesetzt sind, ohne den Basiswert physisch zu besitzen. Erfahren Sie mehr über CFDs und den Handel auf Margin.

Wie handelt man Gold?

1. Eröffnen Sie ein Handelskonto bei CMC Markets.

   Wählen Sie zwischen einem Live-Handelskonto, um sofort loszulegen, oder üben Sie mit virtuellem Guthaben auf unserem Demo-Konto.

2. Zahlen Sie Geld auf Ihr Handelskonto ein.

   Denken Sie daran, dass CFDs gehebelte Produkte sind, und Sie nur einen kleinen Prozentsatz des Gesamtpositionswerts einzahlen müssen. Gewinne und Verluste basieren auf dem Gesamtwert Ihrer Position.

3. Recherchieren Sie den besten Zeitpunkt für ihren Einstieg ins Gold-Trading.

   Bestimmte politische und wirtschaftliche Ereignisse können sich auf den Preis und die Volatilität des Rohstoffmarktes auswirken. Dies bedeutet, dass das Risiko einer Goldanlage entweder zu Gewinnen oder zu erheblichen Verlusten führen kann. Nutzen Sie unsere Nachrichten- und Analyseseite, um über alle Änderungen am Goldmarkt informiert zu bleiben, die Ihren Trade beeinflussen könnten.

4. Überwachen Sie die Preisbewegungen.

   Verfolgen Sie die neuesten Trends Ihres Gold-Trades online mit unserer Auswahl an technischen Indikatoren.

5. Managen Sie Ihr Risiko.

   Machen Sie sich mit unserem Money- und Risikomanagement-Leitfaden vertraut, um die geeigneten Maßnahmen in Ihre Handelsstrategie einzubauen. Wir empfehlen allen unseren Kunden, die Verwendung einer Stop-Loss-Order, um ihre Verluste auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.

6. Bestimmen Sie die Größe Ihrer Position und eröffnen Sie den Trade.
   Wenden Sie alle gebotenen Risikomanagement-Orders an, wie z.B. Stop-Loss und Take-Profit, und bestätigen Sie Ihren Trade.
   

7. Beobachten Sie Ihre Position und schließen Sie Ihren Trade.
   Halten Sie Ihren Handelsplan ein und schließen Sie, wenn der Zielkurs oder ein anderer Ausstiegspunkt erreicht ist.
   

Aktien-CFDs auf Gold

Sie können auch CFDs auf eine breite Palette von Goldaktien innerhalb des Aktienmarktes handeln, anstatt in physisches Gold zu investieren. Dies ist eine effektive Möglichkeit, an den Marktbewegungen des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu partizipieren, ohne das physische Goldprodukt zu besitzen. Bei CMC Markets können Sie über 8000 CFDs auf globale Aktien und ETFs auf unserer Online-Handelsplattform handeln.

Abhängig davon, ob sie denken, dass der Aktienkurs des Goldunternehmens steigen oder fallen wird, würden Sie eine Position in einem CFD eröffnen. Und je nachdem in welche Richtung sich die Preisbewegung entwickelt würden Sie Gewinne oder Verluste generieren. Die nachfolgende Liste beinhaltet einige der derzeit größten Goldminenaktien.

• Barrick Gold – dieses kanadische Unternehmen mit Hauptsitz in Toronto ist eines der größten Goldbergbauunternehmen der Welt und stand vor 2018 an der Spitze. Es wird geschätzt, dass jährlich etwa 141 Tonnen Gold produziert werden. Das Unternehmen hat Vermögenswerte in Nevada, USA, mit dem Konkurrenten Newmont Goldcorp zusammengelegt und in den letzten Jahren auch kleinere Goldbergbauunternehmen übernommen.
  

• Franco-Nevada – dieses Unternehmen hat ebenfalls seinen Sitz in Toronto, Kanada, und ist ein führendes Unternehmen im Bereich Gold-Streaming und Lizenzgebühren. Franco-Nevada zahlt eine gesunde Dividende und hat durchweg stabile Bilanzen, was es zu einer großartigen Goldaktie für Investitionen macht. Das Unternehmen deckt Gold, Silber und andere Edelmetalle sowie Öl und Gas ab, wobei der Großteil seiner Einnahmen aus Gold stammt.
  

• Petropavlovsk – eines der großen russischen Goldbergbauunternehmen, Petropavlovsk hat auch Büros in London und macht einen kleinen Teil des FTSE 250 Aktienindex aus. Das Unternehmen behauptet, Fortschritte in Produktion, Reserven und Ressourcen zu haben, mit dem Ziel, eine verantwortungsvolle und kostengünstige Goldproduktion anzubieten.
  

• Newmont Goldcorp – dieses Unternehmen rangiert derzeit weltweit an erster Stelle als Goldlieferant. Es hat Bergbaubetriebe auf fünf Kontinenten, was etwa 180 Tonnen pro Jahr ausmacht. Die Newmont Corporation übernahm 2019 das kanadische Unternehmen Goldcorp und fusionierte die beiden Goldlieferanten zu Newmont Goldcorp.
  

• Newcrest Mining – das in Australien ansässige Unternehmen Newcrest Mining verfügt angeblich über die weltweit größten Golderzreserven, was es zu einer der Top-Goldaktien macht. Es konzentriert sich auf die Suche, Erschließung und den Verkauf von Gold in vier Ländern.

Gold-ETFs

Ein börsengehandelter Fonds* (ETF) ist eine Art Investmentfonds, der eine Sammlung von zugrunde liegenden Vermögenswerten hält, einschließlich Unternehmensaktien, um einem Anleger eine Beteiligung an diesem Vermögenswert zu ermöglichen, der in diesem Fall die Rohstoffe wären. Der Handel mit Gold-ETFs ist eine kostengünstige Anlagemöglichkeit, die wie jede andere Aktie an der Börse gekauft und verkauft werden kann.

ETFs bieten Tradern die Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren, indem sie in mehrere Goldaktien investieren, anstatt in eine einzelne. Nachfolgend finden Sie eine Liste der wichtigsten Gold-ETF-Konkurrenten, mit denen Sie auf unserer Plattform handeln können.

• SPDR Gold – dies ist der größte und beliebteste physisch hinterlegte Gold-ETF der Welt und kann an zahlreichen Börsen weltweit gehandelt werden. Er strebt an, die Entwicklung des Goldbarrenpreises widerzuspiegeln. Dieser ETF wird häufig zur Absicherung gegen die Volatilität anderer Märkte verwendet, einschließlich Forex und Aktien.
  

• iShares Gold Trust – dieser börsengehandelte Fonds strebt an, den Goldpreis im Allgemeinen widerzuspiegeln. Er hat eine der niedrigsten Kostenquoten für Gold-ETFs, was für Anleger attraktiv ist, die auf zusätzliche Kosten achten.
  

• Aberdeen Standard Physical Swiss Gold Shares – ebenfalls ausgegeben, um die Entwicklung des Goldbarrenpreises widerzuspiegeln, ist dieser ETF als kostengünstige und bequeme Alternative zum direkten Kauf und zur Lagerung von Gold konzipiert.

Überblick über den Goldmarkt

Über viele Jahrhunderte hinweg hat der Goldhandel alles erlebt. Imperien sind aufgestiegen und gefallen, Volkswirtschaften haben floriert und sind zusammengebrochen, und obwohl die Nachfrage zu- und abgenommen hat, gab es immer einen Markt für Gold. Deshalb sehen viele es als sichere Anlage. Dennoch werden sich die Preise wie bei jeder anderen Anlage im Laufe der Zeit ändern – was Chancen und Risiken für Trader schafft.

Gold ist jedoch nur eine von vielen Optionen, die Rohstoff-Tradern offenstehen, wobei viele es vorziehen, sich auf Öl, Getreide oder Kaffee zu konzentrieren. Um mehr darüber zu erfahren, lesen Sie mehr zum Rohstoff-Trading mit CMC Markets.