Die Kurse der Elektroautohersteller sind an der Börse stark gefallen. Doch nun könnte ein Preiseinbruch ausgerechnet bei den für die Batterieherstellung notwendigen Metallen die Aussichten für die Aktien verbessern.
Die Tesla-Aktie ist seit ihrem Allzeithoch im Oktober bei über 1200 Dollar mittlerweile um 40% gefallen. Die Investoren bei Lucid blicken sogar auf ein Minus von 65%, bei Rivian ging es sogar über 80% nach unten.
Was die Korrektur auslöste
Seit August kam es in Europa und den USA zu einem historischen Zinsanstieg am Rentenmarkt. Die Renditen bei zehnjährigen US-Staatsanleihen stiegen von einem Tief im August 2021 bei +1,1 % auf ein Hoch von +3,2 % im März 2022, jene bei deutschen Staatsanleihen mit der selben Laufzeit von -0,5 % auf +1,1 %. Dieser historische Zinsanstieg am US-Rentenmarkt wurde ausgelöst durch eine 180-Gradwende in der Politik der amerikanischen Notenbank, die Ende November 2021 bekanntgab, mit nur relativ kurzem zeitlichen Versatz zur ersten Leitzinsanhebung auch ihre Bilanz wieder verkleinern zu wollen.
Zuvor war von einem weniger zügigen geldpolitischen Kurs der amerikanischen Notenbank ausgegangen worden. Die hohen Bewertungen der Elektroautohersteller wurden auch deshalb von Investoren mitgetragen, da viele davon ausgingen, dass die amerikanische Notenbank diesen Kurswechsel niemals einläuten würde. Dass sie es so eilig habe begründete die amerikanische Notenbank mit der zwischenzeitlich weiter hoch gebliebenen Inflation. Die geldpolitische Wende löste eine Korrektur bei Aktien aus. Insbesondere wurden Überbewertungen bei Wachstumsaktien abgebaut, die bislang keinen Gewinn ausweisen konnten und diesen lediglich für die Zukunft versprechen - und das umfasst auch die Aktien der Elektroautohersteller.
Die Ausnahme stellt natürlich Tesla da. Tesla war vor etwas mehr als zwei Jahren jedoch auch im Gespräch, es am Ende nicht in die Profitabilität zu schaffen und zu viel Kapital zu verbrennen, um am Ende überlebensfähig sein zu können. Diese Debatte trifft nun mit voller Wucht Rivian, Lucid, Nikola und andere Elektroautohersteller, die zwar in einem zukunftsträchtigen und wachstumsstarken Markt tätig sind, aber von denen man nicht sagen kann, dass sie am Ende auch eine Marktposition gegen die großen Autohersteller verteidigen werden können.
Aussicht auf fallende Kosten für Batterie-Metalle
Nun gibt es aber zumindest was die Entwicklung der für die Herstellung von Batterien notwendigen Metalle anbelangt gute Nachrichten. Kobald, Lithium und Nickel - drei Metalle, die in den letzten Monaten stark im Preis gestiegen sind, könnten in den kommenden zwei Jahren wieder stark fallen, meint Goldman Sachs in einer von Bloomberg zitierten Studie.
Laut den Analysten hätte es "einen schnellen Anstieg der Investitionen in neue Angebotsmengen gegeben, die mit der langfristigen Elektrofahrzeug-Fantasie zusammenhängen", und damit hätten Investoren den Spot-Preis der Metalle so behandelt, als handele es sich dabei um einen zukünftigen Futures-Preis. Das habe dazu geführt, dass die Preise der Metalle so stark gestiegen seien, dass es bald zu einer starken Angebotsreaktion kommen werde, die deutlich über dem tatsächlichen Nachfragetrend liege.
Die Analysten rechnen damit, dass der Lithiumpreis im Jahresschnitt auf 54.000 Dollar pro Tonne sinken werde, während Kobald bis auf 59.500 Dollar pro Tonne sinken könnte. "Die Phase des Überangebots wird letztendlich die Grundlage bilden für einen Superzyklus bei Batteriegrundstoffen in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts", schlussfolgert Goldman Sachs.
Tatsächlich ist der Preis für Palladium bereits wieder um 41% unter sein Hoch gefallen, dass bei über 3.300 Dollar pro Unze im Februar erreicht wurde. Der Palladiumpreis notiert nun wieder auf dem Niveau, das vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine gehandelt wurde.
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