Das, was im Sommer noch undenkbar war, wird jetzt angesichts schnell steigender Infektionszahlen zum wahrscheinlichen Szenario: ein zweiter Lockdown. Der Goldpreis bewegt sich aktuell an den Weltbörsen seitwärts. Dabei würde ein zweiter Lockdown die Kosten für die Wirtschaft wieder erhöhen. Die Staaten müssten noch mehr Schulden machen, um die Unternehmen zu stützen und Arbeitslose und Kurzarbeiter zu unterstützen. Liegt der große Knall im Goldpreis (+0,04% auf $1904,68) direkt voraus?
Wann geht der Goldpreis hoch?
Auch an der Börse ging man wie das Imperial College of London davon aus, dass auf die erste Welle des Coronavirus und den ersten flächendeckenden Lockdown nur noch kleinere Wellen folgen werden, die man durch lokale Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens kontrollieren kann. Nun befinden wir uns allerdings in einer Situation, in der diese zweite Welle mit Blick auf die reinen Zahlen noch viel schlimmer ist als die erste. Und derzeit sieht vieles danach aus, als dass sie ebenfalls nur mit einem nahezu kompletten Herunterfahren auch der Wirtschaft bekämpft werden kann.
Damit verschwindet das Wort Impfstoff in den Hintergrund der Betrachtungen und es taucht wieder dieses angsteinflößende Wort auf und wird nun in sozialen Medien und der Politik immer stärker diskutiert: Lockdown. Das erschreckt auch die Finanzmärkte – die Anleger fühlen sich zurückversetzt in das Frühjahr, in dem die Kurse an den Börsen ebenfalls auf hohen Niveaus lagen und die politische Entscheidung über einen Lockdown dann den Ausverkauf brachte. Ob sich dieses Szenario nun wiederholt, ist nicht garantiert, aber ein Risiko, das die Märkte auch zu diesem Wochenstart mit fallenden Kursen würdigen.
Goldpreis aktuell unentschieden
Die zweite Welle der Infektionen kommt schneller als ein Impfstoff, von dem jeder überzeugt ist. Das könnte schnell zu noch einmal neuen Beschränkungen führen. Die zweite Welle mit einem drohenden zweiten Lockdown ist das Störfeuer, das die von den Anlegern so herbeigesehnte konjunkturelle Erholung schon wieder im Keim ersticken könnte. Warum profitiert davon der Goldpreis nicht?

Der Appetit auf Risiko ist den Anlegern heute erstmal komplett vergangen. Das liegt an der Gewinnwarnung von SAP, deren Aktie zeitweise 20% in die Tiefe rauschte. Das liegt aber auch an den schwachen Vorgaben aus den USA. Tatsächlich sieht die Goldpreisentwicklung nicht so schlecht aus, wie wir in der Betrachtung der Gold Chart später sehen werden. Das Umfeld für einen stärkeren Goldpreis könnte heute gesetzt worden sein. Selbst Branchen wie der Wasserstoff-Sektor, die in den vergangenen Wochen sehr gut gelaufen sind, erlebten seit Tagen umfangreiche Verkäufe.
Angst vor Lockdowns: Wird der Goldpreis profitieren?
Im Moment bringt ein Großteil der Investoren erst einmal sein Kapital in Sicherheit, um abzuwarten, wie stark die zweite Welle der Corona-Infektionen wird. Niemand weiß, was die Politik als nächstes beschließt, um der Lage Herr zu werden. Das erzeugt einen maximalen Cocktail aus Unsicherheit, den die Börse gar nicht mag. In den USA könnte auch eine Situation nach den Wahlen entstehen, wo sich Demokraten und Republikaner gegenseitig blockieren. Auch wenn Joe Biden Präsident der USA wird könnten die Republikaner beide Kammern des Kongresses kontrollieren und damit könnten Jahre der Stagnation bevorstehen.

Neuverschuldung in den USA nach den Wahlen
Konjunkturpaket ja oder nein? Das Ringen um neue Corona-Hilfsmaßnahmen in den USA geht offenbar vor den Wahlen nicht mehr weiter. Die Aussicht auf staatliche Hilfen und ein neues Konjunkturpaket noch vor den Präsidentschaftswahlen ist damit fast Null. Die Fronten zwischen den Lagern sind verhärtet. Viele Experten sehen die weiter steigende Verschuldung der Länder im Vergleich zu ihrem BIP und die weiterhin expansive Geldpolitik der Notenbanken als positive Faktoren für die weitere Entwicklung des Goldpreises. Beide politische Lager streiten sich weiter um die genaue Höhe und Ausgestaltung der Konjunkturpakets. In einem sind sich beide aber einig: Es muss ein weiteres Programm kommen, das die Gesamtverschuldung der US-Regierung noch weiter nach oben treiben würde.
Weltbank: Chefökonomin warnt vor neuer Finanzkrise
Weltbank-Chefökonomin Carmen Reinhart hält es für ein Risiko, dass die weltweiten Regierungen überdehnen könnten bei ihrem Versuch, immer wiederkehrende Infektionswellen des Coronavirus abzufangen. Daraus könnten Abstufungen der Bonitätsnoten der Regierungen durch Ratingagenturen wie Standard and Poor's resultieren. Reinhart warnt vor der Möglichkeit einer neuen Finanzkrise als direkte Folge massiver Neuverschuldung der Regierungen durch die Pandemie.
Steht ein Knall im Goldpreis bevor?
Der Kurs könnte unter 1863,16 USD ein 123-Top ausbilden. Das ist bislang nicht möglich gewesen. Das könnte vorerst ein gutes Zeichen sein. Der Abwärtsimpuls reichte von 2075,22 USD bis 1863,16 USD. Impulse vor 123-Trendwendemustern nach einem längeren Aufwärtstrend können den Anfangspunkt von größeren Abwärtsbewegungen in Kursen darstellen.
Schlüssel ist dafür, dass der Kurs an einem Punkt ein Unvermögen zeigt, ein höheres Hoch auszubilden – die Rally, den Aufwärtstrend also fortzusetzen. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass die Verkäufer die Kontrolle über Gold übernommen haben und die Geber beginnen, ihre Stücke in den Markt zu gegeben. Dieser Punkt dieses Kontrollverlusts der Käufer ist bei 2015,82 USD.
Nun hätte der Kurs per Tagesschlusskurs unter 1863,16 USD sinken können und hätte damit die Fortsetzung dessen bilden können, was sich bei 2015,82 USD bereits andeutete: Der Trend hat gedreht. Dieses Signal ist aber vermieden worden! Überzeugte Käufer haben den Goldpreis gekauft. Solange das der Fall ist kann charttechisch keine Trendwendeformation attestiert werden. Der Aufwärtstrend ist intakt.
Haben Sie Fragen zu dieser Chartanalyse? Sie finden hier mehr zu 123-Trendwendemustern! Börsentäglich findet zwischen 9 und 10 Uhr auf unserem Livestream-Kanal CMC TV auf YouTube eine Sendung statt, die sich ganz den 123-Mustern widmet. Dort können Sie über den YouTube-Chat Ihre Fragen stellen. Den Kanal finden Sie hier, alle Aufzeichnungen alter Sendungen außerdem auf unserem YouTube-Kanal.

Goldpreis in USD, Quelle: CMC Markets
Die langfristige Betrachtung des Charts vom Goldpreis offeriert neue Perspektiven, sollte der Goldpreis am Ende eines Monats über 1907,29 USD/Unze ansteigen. Dieses Niveau ist ein charttechnisches, von einer Bodenbildung der Jahre 2016 bis 2019 ableitbares Kursziel. Dieses zu überschreiten könnte die nächst höhere Fibonacci Preiserweiterung bei 2236 USD/Unze als nächstes Gold Kursziel aktivieren. Ein Scheitern daran könnte eine Korrektur bis 1704 USD/Unze einleiten.

Goldpreis in USD, Quelle: CMC Markets
Reagiert der Goldpreis in Euro stärker?
Der Xetra Gold ETF CFD (+0,48% auf 51,77 EUR) ist ein mit physischem Gold besicherter Gold-ETF, der den Goldpreisverlauf in EUR zeigt. Tatsächlich sehen wir hier eine mögliche Bodenbildung in Form eines 123-Tiefs, sollte das Niveau von 51,87 EUR wie in den vergangenen drei Handelstagen Käufer finden und als Unterstützung dienen. Ein erstes mögliches Ziel aus diesem 123-Tief könnte bei 58,12 Euro liegen und damit auf einem neuen Rekordhoch für den Goldpreis in Euro! Bärisch würde es werden für die Entwicklung von Gold unter 51,87 Euro. Hier findet also wie im Goldpreis in Dollar gerade ein Kampf zwischen denen statt, die Gold kaufen, und denen, die Gold verkaufen.
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Produkt | Spread | Hebel ab* | Short?** | Handelszeiten |
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Rohöl Brent | 3 | 10:1 | ✓ | So 00:00 - Fr 23:00 (Pause tägl. 00:00-02:00 Mo-Do) |
Rohöl (WTI) | 3 | 10:1 | ✓ | So 00:00-Fri 23:00 (Pause tägl. 23:00-00:00 Mo-Do) |
Benzin | 2,5 | 10:1 | ✓ | So 00:00-Fri 22:00 (Pause tägl. 23:15-00:00 Mo-Do) |
Gold | 0,3 | 20:1 | ✓ | So 00:00-Fri 22:00 (Pause tägl. 23:00-00:00) |
Erdgas | 0,3 | 10:1 | ✓ | So 00:00-Fr 22:00 (Pause tägl. 23:00-00:00 Mo-Do) |
Silber | 2,5 | 10:1 | ✓ | So 00:00-Fr 22:00 (Pause tägl. 23:00-00:00) |
*Der Hebel verstärkt Gewinne und Verluste gleichermaßen.
**Bitte beachten Sie, dass wir nach eigenem Ermessen Ihre Möglichkeit long oder short zu gehen einschränken können.
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