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GOLD BIG PICTURE: Stanzl vs. Oldenburger - wie sehen die zwei Experten den Markt?

GOLD BIG PICTURE: Stanzl vs. Oldenburger - wie sehen die zwei Experten den Markt?

In diesem Big Picture zum GOLD treten zwei Analysten "gegeneinander" an - Jochen Stanzl und Konstantin Oldenburger geben ihre Meinung zum GOLD zum Besten - aus einer fundamentalen und charttechnischen Sicht. Jochen Stanzl konzentriert sich bei der technischen Analyse auf 123-Muster, Konstantin Oldenburger auf die Elliottwellenanalyse. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen des aktuellen Gold Big Picture!

GOLD-Rally: So sieht Jochen Stanzl das Big Picture

Die Pandemie wirbelt einiges durcheinander. Das Vielfache, mit dem der Nasdaq 100 Index zum CRB-Rohstoffindex bewertet ist, liegt mit 70 weit über dem Höchststand von 22, der zu den Überbewertungen des Jahres 2000 im Hochpunkt der Spekulationsblase bei Internetaktien gemessen werden konnte. Rohstoffe sind im Vergleich zu Internetaktien also gerade historisch betrachtet so günstig wie nie.

Gold-Silber-Ratio auf Allzeithoch

Verzerrungen brachte die Pandemie auch bei Gold und Silber. Die ehemals als Zahlungsmittel in Münzen benutzten beiden Edelmetalle haben über die Jahrzehnte immer einen gewissen Gleichlauf bewiesen - bis die Pandemie auf uns zurollte. Das vornehmlich industriell genutzte Silber brach auf unter 12 Dollar ein, während das Gold zwar volatil aber dennoch weiter stieg. Die Gold-Silber-Ratio, das Preisverhältnis zwischen Gold und Silber, das jahrzehntelang in einem Bereich von im Schnitt von ungefähr 70 pendelte, explodierte auf knapp über 126. Silber war also so günstig im Verhältnis zu Gold wie nie (!) zuvor. Ich beziehe mich hier auf historische Charts der Gold-Silber-Ratio der vergangenen 100 Jahre.

Dow-Gold-Ratio mit Trendwechsel

Auch die Beziehung zwischen dem Dow Jones Index für amerikanische Industrieaktien und dem Goldpreis durchlief interessante Entwicklungen. Im März sank die Dow-Gold-Ratio auf knapp über 12 - das war der tiefste Wert seit Anfang 2016. Was zunächst nicht dramatisch klingt ist bei näherer Betrachtung dennoch interessant. Damals befand sich die Dow-Gold-Ratio in einem intakten Aufwärtstrend. Aktien haben also mit jeder Aufwärtsbewegung Boden gegenüber dem Gold gutgemacht und ihre relativ bessere Entwicklung (Outperformance) damit vergrößert.

Diese Outperformance des Dow Jones Index hielt bis Oktober 2018 an. Dann bildete sich ein 123-Top unter 19,7 in der Dow-Gold-Ratio. Seither gibt es drei Wellen abwärts, Corona und die Pandemie war nur die letzte in dieser Serie an tieferen Tiefs. In anderen Worten: Seit Oktober 2018 entwickeln sich Aktien im Dow Jones Index schlechter als Gold. Das vierte Quartal 2018, so wissen wir im Rückblick, war der Beginn einer Gewinnrezession bei amerikanischen Unternehmen, die bis heute anhält und sich durch die Pandemie noch einmal beschleunigte.

Rezessionssignale schon vor einem Jahr

Hinzu kommt, dass sich die Anleihekurve bereits im Frühjahr 2019 invertierte. Anfang April gab es auf kurzfristige US-Staatsanleihen erstmals seit zwölf Jahren mehr Rendite als auf langfristige Papiere. Die Märkte schauen darauf deshalb so stark, weil sich die Terminkurve in den USA seit dem Zweiten Weltkrieg achtmal invertierte und achtmal folgte darauf eine Rezession.

Die unmittelbare Folge einer Umkehr der Zinskurve in den USA war in der Vergangenheit oft und auch dieses Mal bizarrer Weise eine scharfe Rally an den Aktienbörsen. Grund dafür ist wohl, dass die von der umgedrehten Anleihekurve signalisierte Rezession immer erst mit zeitlicher Verzögerung eintritt.

Anleger habe sich auch im Frühjahr 2019 stark und am Ende fast ausschließlich auf das Thema Rezession fokussiert. Als die Rezession nicht in den Daten ablesbar war wähnten sich Anleger auf der sicheren Seite und stiegen in Aktien ein. Was folgte kennen wir: Neue Allzeithochs bei Aktien.

Das tückische ist der zeitliche Verzug von der Invertierung der Zinskurve bis zum Eintritt der Rezession. Während die zeitliche Spanne zwischen diesen beiden Ereignissen in der Vergangenheit weit gefächert war ließ sich bereits damals eine mittlere Zielzeit für Juni 2020 für den Beginn möglicherweise einer weltweiten Rezession aus statistischen Daten der Vergangenheit herleiten.

Wir befinden uns nun wahrscheinlich in dieser Rezession. Der Lockdown zur Bezwingung des Virus wirkt auch hier als Beschleuniger.

Gold Cash CFD Chart im Blick

Blicken wir auf den Verlauf des Gold Cash CFD bei CMC Markets, dann sieht man die Möglichkeit eines bullischen Druckaufbaus auf das Trendwendemuster der Jahre 2011 bis 2013. Zunächst rief die Pandemie überzeugte Goldkäufer auf den Plan, die bei ungefähr 1500 Dollar besonders aktiv wurden und Gold in diesem Bereich aufsammelten.

So lagen richtig: Es war richtig, auf einen steigenden Goldpreis zu setzen. Heute notiert der Gold Cash CFD rund 300 Dollar höher. Fallende Realzinsen sind die besten Treiber für den Goldpreis und die Vereinigten Staaten sind mit dem Coronavirus auch in einer Realität von nahezu bei Null liegenden Zinsen angelangt, während die Inflation eine relativ stabile Entwicklung zeigt.

So sehen wir nun in diesem Umfeld eine Seitwärtsbewegung seit einigen Tagen in einem Bereich, in dem vor ziemlich genau acht Jahren vor allem private Goldanleger in der Hoffnung weiter steigender Preise eingestiegen sind. Charttechnisch liegt dieser Preis bei 1803 Dollar. Er stellt den Punkt 2 des 123-Tops der Jahre 2011 bis 2013 dar. Wird er überwunden und als Unterstützung bestätigt könnte es zu einem Test des Allzeithochs bei 1907 Dollar kommen. Schlägt ein Bruch fehl könnte der Bereich um 1500 Dollar noch einmal getestet werden.

Quelle: CMC Markets Plattform 17.07.2020

Warum schreibe ich, dass damals vor allem private Goldanleger eingestiegen sind? Damals waren die Hinterlegungen von Barren in dem physisch besicherten SPDR Gold Trust ETF in New York auf den höchsten Stand jemals gestiegen. Dieser ETF stellt auch heute noch eine wichtige Größe in der Bestimmung der Investmentnachfrage nach Gold an der New Yorker Börse dar. Am 7. Dezember 2012 waren 1353 Tonnen Gold in dem ETF hinterlegt. Ein halbes Jahr später war es nur noch halb so viel - da damals die Unterstützung im Goldpreis bei 1500 Dollar nach unten gebrochen wurde.

Im Moment hat diese Unterstützung bei 1500 Dollar gehalten und heute sind rund 1200 Tonnen Gold in dem SPDR Gold Trust hinterlegt. Zu Jahresbeginn waren es nur 895 Tonnen - als Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde waren es 949 Tonnen - trotz der Rally an der Wall Street in dieser Zeit seit November 2016 bis vor Corona gab es also kein wirklich nachlassendes Interesse an Gold. Nun wächst es wieder.

Immer wieder wird die Nachfrage der Goldnachfrage aus der Schmuckindustrie und die indische Hochzeitssaison als Indikator verwendet, wie sich der Goldpreis weiter entwickeln wird. Auch achten einige Anleger auf die Entwicklung der Goldminenproduktion. Dies sind jedoch wenngleich in einer gewissen Varianz von Jahr zu Jahr verschiedene aber dennoch übergeordnet doch recht kalkulierbare und nicht stark voneinader abweichende Werte. Was deutlich abweichen kann ist die Entwicklung der Investmentnachfrage nach Gold. Sie war auch wichtig bei der letzten Aufwärtsbewegung des Goldpreises bis zu dem Top im Jahr 2011.

Nun wird sie wahrscheinlich wieder den Weg weisen, was die weitere Entwicklung des Goldpreises anbelangt. Achten Sie jetzt auf das Verhalten des Goldpreises im Bereich von 1800 Dollar!

GOLD-Rally: So sieht Konstantin Oldenburger das Big Picture

Den Goldpreis umgeben viele Mythen, Anekdoten und Geschichten. Vom babylonischen Reich, dem Goldstandard und dem Bretton Woods-System lassen sich viele Geschichten erzählen. Gold gilt als „Sicherer Hafen“ wenn allgegenwärtige Krisen das Geschehen bestimmen und die Vermehrung des Papiergeldes zu Inflationsangst führt.

Im vergangenen Jahr konnte der Goldpreis mit einem Plus von 18,4 % die beste Jahresperformance seit 2010 hinlegen. Darüber hinaus erreichte der Goldpreis in den meisten wichtigen Währungen mit Ausnahme des US-Dollars und des Schweizer Frankens neue Rekordhochs.

Am stärksten stieg der Goldpreis zwischen Juni und Anfang September, als der Handelskonflikt mit China immer mehr zunahm, der USA-Iran-Konflikt einen neuen Tiefpunkt erreichte und die globalen Zinssätze weiter sanken. Gefolgt von einem günstigen fundamentalen Umfeld, löste sich auch im Goldchart, die zuvor jahrelange Korrektur nach oben hin auf. In der technischen Analyse ist die sog. inverse SKS-Formation ein viel beachtetes Muster. Die Formation gilt als Trendumkehrfunktion. Bricht der Kurs dabei die Nackenlinie, entsteht ein Kaufsignal. Das Kurspotential ergibt sich aus dem Abstand der „Kopfspitze“ zur Nackenlinie.

Der Appetit der Anleger auf Gold war jedoch während des gesamten Jahres offensichtlich, was sich an starken Zuflüssen in goldgestützte börsengehandelte Fonds, wachsenden Goldreserven der Zentralbanken und einer Zunahme der Netto-Longpositionierung an der COMEX ablesen lässt.

Fundamental sind weiterhin folgende Faktoren dominant und begünstigen den Anstieg:

  • finanzielle und geopolitische Unsicherheit in Verbindung mit niedrigen Zinssätzen werden die Nachfrage nach Goldinvestitionen wahrscheinlich ankurbeln.
  • die Netto-Goldkäufe der Zentralbanken werden wahrscheinlich auf einem hohen Niveau bleiben
  • Eigendynamik und spekulative Positionierungen könnten die Goldpreisvolatilität hochhalten
  • Strukturelle Wirtschaftsreformen in Indien und China könnten die Nachfrage ebenfalls langfristig stützen.

Hohe M&A Aktivitäten im Goldsektor

Die Fusions- und Akquisitionsaktivitäten im globalen Goldsektor bewegen sich im 2. Quartal 2020 mit zwölf angekündigten Transaktionen im Gesamtwert von 2,8 Milliarden auf einem sehr hohen Niveau.  Fusionen und Übernahmen im globalen Goldsektor könnten in Zeiten hoher Goldpreise sich weiter aufheizen. Chinesische Unternehmen waren im 2. Quartal 2020 besonders aggressiv bei Akquisitionen aktiv. Shandong Gold und Zijin Mining zählten zu den Käufern von drei kleineren Unternehmen mit Vermögenswerten in Kanada, Guyana und Ghana.

Nach Jahren der Unterinvestition sehen wir Produktionsprofile unter Druck und allgemein abnehmende Reserven. Es liegt auf der Hand, dass sich die Branche durch Konsolidierungen neu aufstellt. Ende 2019 beliefen sich die Goldreserven der Goldproduzenten auf insgesamt 612 Moz. Dies stellt ein Minus von 30 % gegenüber dem Höchststand von 875 Moz Ende 2012. Der sprunghafte Anstieg des Goldpreises und eine mögliche weitere Konsolidierungswelle könnte in Zukunft neue mittelgroße Goldproduzenten entstehen lassen.

Ein Anstieg des Goldpreises über $1800 könnten den freien Cashflows der Unternehmen weiter steigern und zu steigenden Bewertungsmultiplikatoren für potenzielle Übernahmen führen. Vergleichbar mit dem Zeitraum 2010-2013, als die M&A-Aktivitäten im Goldsektor einen Rekord erreicht. Mittelständische Produzenten, die nicht in M&A-Aktivitäten involviert sind, laufen Gefahr, von ihren schnell wachsenden Konkurrenten in der Region abgehängt zu werden.

Elliottwellenanalyse des Gold Cash CFD Chart

Der Gold Cash CFD ist aktuell kurz davor auch in US-Dollar ein neues Allzeithoch zu etablieren. Nach dem Ausbruch aus der inversen SKS-Formation im Juni 2019 könnte sich die Rally abermals beschleunigen, wenn es gelingt den Hochpunkt aus dem Jahr 2011 nachhaltig zu überwinden. Mögliche Ziele bei einem Ausbruch sind dann 2.157 und 2.461 Dollar je Unze. Rücksetzer finden derzeit eine Unterstützung im Bereich bei 1.680 und 1.530 Dollar. Vorsicht gilt für die Goldbullen bei einem Unterschreiten von 1.455 Dollar („Coronatief“) und dem SKS-Ausbruchspunkt bei 1.375 Dollar.

Quelle: CMC Markets Plattform 17.07.2020

Fazit der Analysen von Stanzl und Oldenburger

Es tut sich wieder was beim Gold. Das Sentiment ist relativ neutral, nachdem es vor acht Jahren fast nur noch Anleger gab, die einen steigenden Goldpreis erwarteten, ist das Interesse mittlerweile fast beiläufig geworden. Das könnte aus antizyklischer Sicht ein konstruktives Signal sein. Die hohe Bedeutung der 1800-Dollar-Marke wird von vielen Anlegern derzeit gesehen. Daher gilt es nun, das Verhalten des Goldpreises in diesem Bereich engmaschig zu verfolgen. Wir werden Sie auf unserer Webseite über die Fortentwicklung auf dem Laufenden halten. In der Zwischenzeit begrüßen wir Sie zu unseren täglichen Livestreams auf CMC TV.

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Rohöl Brent 3 10:1 So 00:00 - Fr 23:00 (Pause tägl. 00:00-02:00 Mo-Do)
Rohöl (WTI) 3 10:1 So 00:00-Fri 23:00 (Pause tägl. 23:00-00:00 Mo-Do)
Benzin 2,5 10:1 So 00:00-Fri 22:00 (Pause tägl. 23:15-00:00 Mo-Do)
Gold 0,3 20:1 So 00:00-Fri 22:00 (Pause tägl. 23:00-00:00)
Erdgas 0,3 10:1 So 00:00-Fr 22:00 (Pause tägl. 23:00-00:00 Mo-Do)
Silber 2,5 10:1 So 00:00-Fr 22:00 (Pause tägl. 23:00-00:00)

*Der Hebel verstärkt Gewinne und Verluste gleichermaßen.
**Bitte beachten Sie, dass wir nach eigenem Ermessen Ihre Möglichkeit long oder short zu gehen einschränken können.

 


Disclaimer: Dieses Informationsmaterial (unabhängig davon, ob es Meinungen wiedergibt oder nicht) dient lediglich der allgemeinen Information. Es stellt keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Es sollte nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Das Informationsmaterial ist niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Informationen nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die Informationen wurden nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen zur Förderung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse erstellt und gelten daher als Werbemitteilung. Obwohl CMC Markets nicht ausdrücklich daran gehindert ist, vor der Bereitstellung der Informationen zu handeln, versucht CMC Markets nicht, vor der Verbreitung der Informationen einen Vorteil daraus zu ziehen.

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