Nach einem volatilen März beginnt am Freitag die Berichtssaison, in welcher die Quartalsergebnisse der Unternehmen und Banken voraussichtlich etwas mehr Klarheit, wenn auch keinen endgültigen Abschluss über die aktuelle Lage (Bankenkrise, Rezession) bringen könnten.
Banken eröffnen die Berichtsaison
JPMorgan Chase eröffnet die Gewinnsaison am Freitag, zusammen mit Citigroup, Wells Fargo und PNC Financial Services Group. Weiter Großbanken wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Bank of America berichten nächste Woche, während kleinere und regionale Banken wie First Republic und PacWest Bancorp in der darauffolgenden Woche berichten.
Liegt die Bankenkrise hinter uns?
Bankaktien wurden im März durch den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank erschüttert. Während viele Marktteilnehmer an der Wall Street der Meinung sind, dass eine Reihe einzigartiger und individueller Umstände zu ihrem Untergang geführt haben - nämlich eine einseitige, spezielle Kundenschicht und schlecht getimte Wetten auf langlaufende Staatsanleihen, im Klartext Managementfehler. Mittlerweile hat sich die große Panik aber gelegt. Grund dafür sind die neuen Hilfspakete der Fed wie der Bank Term Funding Program (BTFP) und die neuen FX-Swaplinien in Koordination mit den anderen großen Notenbanken. Diese Hilfspakete haben es in sich und haben die die Märkte beruhigt. Wäre das neue BTFP-Programm bereits im Vorfeld da gewesen, könnte die Silicon Valley Bank noch existieren, da sie ihre Anleihen nicht mit Verlust hätte verkaufen müssen, sondern diese als Sicherheit zum Nennwert bei der Fed hätte hinterlegen können.
Die Bullen setzen darauf, dass ein Großteil der schlechten Nachrichten bereits in den meisten Banken eingepreist ist und dass sich die Banken, auch wenn die kurzfristigen Aussichten für sie schlecht sind, wieder erholen werden. Die Bären am Markt befürchten, dass die Banken einen viel schwierigeren Weg vor sich haben, da die verzögerten Auswirkungen der Zinserhöhungen der Federal Reserve dazu führen könnten, dass immer mehr Verbraucher ihre Kredite nicht mehr bedienen können und die Banken weitere Verluste in ihren Bilanzen verbuchen müssen.
Worauf gilt es bei den Banken zu achten?
Hier sind einige der Dinge, auf die die Wall Street ihr Augenmerk richten wird:
- Nachdem die Federal Insurance Deposit Corporation im Februar aufgedeckt hat, dass die hohen Zinsen dazu führen, dass die Anleiheportfolios der Banken Ende 2022 620 Milliarden Dollar an nicht realisierten Verlusten enthalten,sind die Anleger angespannt. Bei den meisten Banken müssen diese Verluste nicht realisiert werden, es sei denn, die Banken sind gezwungen, Vermögenswerte mit Verlust zu verkaufen, um den Liquiditätsbedarf zu decken - was sowohl die Silicon Valley Bank als auch die Signature Bank in Schwierigkeiten brachte. Doch seit diesen Zusammenbrüchen hat die Fed mit Finanzierungsfazilitäten eingegriffen, damit die Banken leichteren Zugang zu Liquidität haben. Trotz dieser Unterstützung werden die Anleger die Bilanzen der Banken mit Vorsicht betrachten und genau auf die Höhe der Einlagen, die jüngsten Kreditaufnahmen bei der Fed und die verfügbaren Barmittel achten
- Wachstum der Kreditvergabe stockt. Nachdem jahrelange Stimulierungsmaßnahmen der Fed und der US-Regierung die Menschen von der Kreditaufnahme abgehalten hatten, glaubten die Banken während der Pandemie und danach endlich wieder eine Belebung der Kreditnachfrage zu beobachten. Doch angesichts der aktuellen Turbulenzen an den Märkten sind die Banken weniger geneigt, Kredite zu vergeben, was sich dämpfend auf die Erträge und Umsätze auswirken könnte. Der jüngste Senior Loan Officer Opinion Survey (SLOOS) der Fed, der im Februar veröffentlicht wurde, zeigte, dass die Banken ihre Kreditvergabestandards bereits Ende des vergangenen Jahres verschärft hatten und dass die Kunden aus Angst vor steigenden Zinsen keine Kredite mehr nachfragten. Dieser Trend war also bereits vor den Problemen bei der Silicon Valley Bank und der Signature Bank bekannt, was bedeutet, dass die Banken ihre Kreditvergabestandards wahrscheinlich noch weiter verschärfen werden.
- Schwächere Nettozinserträge und geringere Nettozinsmargen. Weniger neue Kredite bedeuten, dass die Banken wahrscheinlich weniger von den Zinserhöhungen der Fed profitieren können. Darüber hinaus sind die Finanzierungskosten der Banken gestiegen. Normalerweise werden in einem Zinserhöhungszyklus die Kredite schneller neu bewertet als die Einlagen, so dass die Banken eine größere Marge erzielen können. Da die Einleger jedoch ihr Geld von den Banken abziehen, um sich höher verzinste Produkte zu beschaffen, verlieren die Banken ihre kostengünstige Finanzierungsquelle und geraten stärker unter Druck,
- Banken wappnen sich für Kreditausfälle. Da die Krise im Bankensektor, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöht dü rften die Banken damit beginnen, ihre Rücklagen in Erwartung von Kreditausfällen aufzustocken. Diese Rückstellungen, die im Rahmen des derzeitigen Rechnungslegungsstandards für erwartete Kreditverluste vorgeschrieben sind, haben die Volatilität der Bankerträge erhöht, da die Banken die erwarteten Verluste im Voraus verbuchen müssen. Wenn diese Verluste jedoch nicht eintreten - wie es während der Pandemie der Fall war - werden sie später ertragswirksam aufgelöst. Selbst für das Jahr 2022 bereiteten sich die Banken auf einen schwierigeren Konjunkturzyklus vor, da die Rückstellungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um 82,6 Mrd. USD stiegen. Man darf gespannt sein wie sich die Banken auf den aktuellen Zyklus wappnen.
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