Nach der aggressiven Straffung im Jahr 2022 begannen sich die Finanzbedingungen Ende desselben Jahres wieder zu lockern. Treiber waren jedoch steigende Aktienkurse und ein schwächerer Dollar – nicht sinkende Leitzinsen, die erst ab 2024 reduziert wurden. Die Fed hielt lange an einer restriktiven Politik fest, und auch die Renditen am langen Ende, etwa bei 10-jährigen US-Staatsanleihen, blieben hoch. Lockerer wurden die Bedingungen trotzdem – gestützt durch überschüssige Liquidität aus der Pandemiezeit, die sich zeitweise auf 2,5 Billionen US-Dollar im Reverse-Repo-Programm der Fed summierte.
Dieses Überschussliquiditätspolster war zentral für die Aktienrally der vergangenen Jahre. Banken und Fonds konnten auf reichlich Kapital und Sicherheiten zugreifen, was hohe Bewertungen an den Börsen stützte – zusätzlich befeuert durch den KI-Boom. Über den sogenannten Wealth-Effect wirkten die steigenden Aktienkurse auch positiv auf Kryptowährungen. Mittlerweile ist dieses Liquiditätspolster jedoch weitgehend abgeschmolzen, was die Marktmechanik verändert.
Da das zusätzliche Polster fehlt, hängt eine weitere Lockerung der Finanzbedingungen nun stärker von den tatsächlichen Finanzierungskosten ab. Im Zentrum stehen die Zinsen und die Renditen am langen Ende der Kurve. Insbesondere die 10-jährigen US-Treasuries sind entscheidend, da sie sowohl die Diskontierung in Bewertungsmodellen als auch die Kapitalkosten in der Realwirtschaft beeinflussen. Sinken die Renditen, könnte dies eine neue Aufwärtsbewegung bei Bitcoin ermöglichen. Bleiben sie hoch, steigt hingegen das Risiko einer Korrektur.
Bitcoin ist keineswegs losgelöst von Fed-Politik, Wall Street oder den Inflations- und Renditeaussichten. Im Gegenteil: In einer Ära, in der überschüssige Liquidität weitgehend verschwunden ist, werden Zins- und Anleihemärkte zum entscheidenden Treiber für die Kryptowährung. Für Anleger bedeutet das: Die Entwicklung von Renditen und Finanzierungsbedingungen ist derzeit wichtiger als jeder Blockchain-Trend.
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